The Open
Chemical Physics Journal, 2009, 2, 7-31 7
1874-4125/09 2009 Bentham Open
Nachweis von
reaktionsfähigem thermitischen Material im Staub der World Trade Center-Katastrophe
vom 11. September 2001
Niels H.
Harrit*,1, Jeffrey Farrer2, Steven
E. Jones*,3, Kevin R. Ryan4, Frank M. Legge5,
Daniel
Farnsworth2, Gregg Roberts6, James
R. Gourley7 und
Bradley R. Larsen3
1 Department of
Chemistry, University of Copenhagen, Denmark
2 Department of Physics and Astronomy, Brigham Young University,
Provo, UT 84602, USA
3 S&J Scientific Co.,
4 9/11 Working Group of Bloomington, Bloomington, IN 47401, USA
5 Logical Systems Consulting, Perth, Western Australia
6 Architects & Engineers for 9/11 Truth, Berkeley, CA 94704, USA
7 International Center for 9/11 Studies, Dallas, TX 75231, USA
*Korrespondenzadressen dieser Autoren:
Niels H. Harrit
Department of Chemistry
Copenhagen
DK-2100, Dänemark/Denmark
Tel: (+45)35321846; Fax: (+45)35320460
E-Mail: [email protected]
Steven E. Jones
S&J Scientific Co.
84606
USA
Tel: 801-735-5885
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Abstract:
Wir haben markante rot/graue dünne Plättchen in allen von uns
untersuchten Proben von Staub, der bei der Zerstörung
des World Trade Centers entstanden war, entdeckt. Über die Untersuchung von vier an verschiedenen Orten
gesammelten Staubproben wird im vorliegenden Artikel berichtet. Die rot/grauen
dünnen Plättchen aus allen vier
Proben weisen bezeichnende Ähnlichkeiten auf. Eine der
Proben wurde ungefähr zehn Minuten nach dem Einsturz des zweiten
Twin Towers von einem Einwohner Manhattans gesammelt. Zwei Proben wurden am Tag
nach der Zerstörung des WTC gesammelt, eine vierte Probe
ungefähr eine Woche später.
Die Eigenschaften dieser Plättchen wurden mittels
Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie (REM), Energiedispersiver
Röntgenspektroskopie (Energy-dispersive
X-ray spectroscopy, EDX oder XEDS) und Dynamischer
Differenzkalorimetrie (differential scanning calorimetry, DSC) untersucht. Das
rote Material enthält Körner
von ungefähr 100 nm Korngröße, die größtenteils aus Eisenoxid
bestehen, während Aluminium in winzigen plattenartigen Strukturen enthalten ist. Die Auftrennung
der Bestandteile mittels Methylethylketon zeigte, dass Aluminium in elementarer
Form vorliegt. Eisenoxid und Aluminium liegen in dem roten Material eng
miteinander vermischt vor. Werden die rot/grauen Plättchen in einem Dynamischen Differenzkalorimeter zur
Reaktion gebracht, zeigen sie eine hohe Wärmeabgabe in einem schmalen Bereich.
Die Plättchen entzünden
sich bei einer Temperatur von ungefähr 430 °C,
weit unterhalb der normalen Entzündungstemperatur
von konventionellem Thermit. Im Reaktionsrückstand
dieser eigenartigen rot/grauen Plättchen
lassen sich eindeutig zahlreiche eisenreiche Kügelchen
feststellen. Der rote Anteil dieser Plättchen
stellt sich als ein nicht umgesetztes, stark energetisches thermitisches
Material heraus.
Stichworte: Rasterelektronenmikroskopie,
Energiedispersive Röntgenspektroskopie, Dynamische Differenzkalorimetrie, DSC-Analyse, World Trade Center,
WTC-Staub, 11. September 2001, eisenreiche Mikrokügelchen, Thermit, Superthermit, energetische
Nanokomposite, Nanothermit
EINLEITUNG
Die Zerstörung von drei Wolkenkratzern (WTC 1, 2 und 7) am 11. September 2001 war
eine außerordentlich tragische Katastrophe, die durch Verletzung oder Tod nicht nur
tausende Personen und deren Familien direkt betraf, sondern die auch die Begründung für zahlreiche kostspielige
und radikale Veränderungen in der Innen- und Außenpolitik lieferte. Es ist aus diesen und anderen Gründen von erheblicher
Bedeutung zu wissen, was sich wirklich an diesem schicksalhaften Tag ereignete.
Verschiedene von der Regierung finanzierte und dirigierte Untersuchungen
wurden mit erheblichem Aufwand betrieben und resultierten insbesondere in den
von FEMA [1] und NIST [2] herausgegebenen Berichten. Andere
Untersuchungen zur Zerstörung des WTC haben bislang weniger öffentliche Aufmerksamkeit gefunden, doch sie
sind nicht weniger wichtig für die unerledigte, den Opfern dieser Tragödie gegenüber bestehende Verpflichtung,
die ganze Wahrheit über die Ereignisse dieses Tages herauszufinden. [3-10] Im Rahmen einiger dieser Untersuchungen richtete sich die
Aufmerksamkeit angebrachterweise auf materielle Überreste sowie auf verfügbare Fotografien und
Videoaufnahmen, da diese der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Beweismittel Aufschluss geben
können über die Methode, mit der die drei Wolkenkratzer zerstört worden sind.
Die Einstürze der drei höchsten WTC-Gebäude sind außergewöhnlich wegen ihrer Vollständigkeit, weil die Einstürze fast mit der Geschwindigkeit des freien
Falls [11] und mit beachtlicher radialer Symmetrie
erfolgten, [1, 12] sowie wegen der entstandenen, überraschend
großen Menge an feinem giftigen Staub. [13] Um diese Besonderheiten, die man bei der
Zerstörung der Gebäude beobachten konnte, besser verstehen zu können, initiierten die Autoren eine
Untersuchung des WTC-Staubs. Dr. Steven Jones hatte im Juni 2007 in einer Probe
von WTC-Staub markante, zweischichtige feine dünne Plättchen festgestellt, die aus einer roten und
einer grauen Schicht bestehen. Anfänglich war vermutet worden, dass es sich vielleicht um
Plättchen von trockener Farbe handeln könnte, aber nach näherer Untersuchung stellte
sich heraus, dass dies nicht der Fall war. Um Zusammensetzung und Eigenschaften der rot/grauen
Plättchen zu bestimmen, wurden dann weitere Untersuchungen durchgeführt. Die
Autoren erhielten und untersuchten auch weitere Proben von WTC–Staub, die von
unabhängigen, dritten Personen am 11. September oder kurz danach gesammelt
worden waren. Alle untersuchten Proben enthielten diese sehr kleinen, eigenartigen,
rot/grauen dünnen Plättchen. Zu den bisherigen Untersuchungen, in denen
Eigenheiten des WTC-Staubs diskutiert wurden, gehören die Berichte der RJ Lee
Company, [14] der U.S. Geological Survey (USGS), [15] von McGee et al. [13] und
Lioy et al. [16] Einige dieser
Untersuchungen bestätigen die Entdeckung von eisenreichen Mikrokügelchen, die auch
sehr ungewöhnlich sind. [5, 8, 11, 13-15] Die rot/grauen
dünnen Plättchen jedoch, die im Rahmen der vorliegenden Studie analysiert
wurden, sind anscheinend im Rahmen der bislang veröffentlichten Studien nicht
behandelt worden. Es soll hier betont werden, dass eine der Staubproben
bereits ca. zehn Minuten nach dem Einsturz des zweiten Wolkenkratzers gesammelt
worden war. Es besteht also keine Möglichkeit, dass diese Staubprobe durch die
Aufräumarbeiten am Ground Zero kontaminiert wurde.
MATERIAL
UND METHODEN
1.
Herkunft der im Rahmen dieser Studie analysierten Staubproben
In einem im Internet veröffentlichten
Artikel bezüglich der bei der Zerstörung des World Trade Centers
festzustellenden Anomalien wurde im Herbst 2006 erstmals eine allgemeine Bitte
um WTC-Staubproben publiziert. Die Erwartung zu dieser Zeit war, dass eine sorgsame
Untersuchung des Staubs vielleicht Hinweise zur Unterstützung der Hypothese
erbringen könnten, dass andere explosive Substanzen als Flugzeugtreibstoff die
ungemein schnelle und im Wesentlichen vollständige Zerstörung der drei
WTC-Gebäude bewirkten.
Es stellte sich heraus, dass eine
ganze Anzahl von Personen Proben des in Mengen produzierten dichten Staubs, der
sich über Manhattan ausgebreitet und niedergeschlagen hatte, aufbewahrt hatten.
Mehrere dieser Personen sandten je einen Teil ihres gesammelten Staubs an
Mitglieder unserer Forschungsgruppe. Im Rahmen der vorliegenden Studie werden
vier einzelne Staubproben untersucht, die entweder am 11. September 2001 oder
kurz danach eingesammelt worden waren. Es wurde festgestellt, dass jede dieser
vier Proben rot/graue dünne Plättchen enthielt. Alle vier Proben waren von zum
Zeitpunkt der Tragödie in New York City lebenden Privatleuten gesammelt worden.
Diese Bürger meldeten sich und stellten Staubproben für eine Untersuchung zur
Verfügung. Sie ermöglichten so im Interesse der Öffentlichkeit eine Analyse
des Staubs vom 11. September, welche Fakten in Hinblick auf den 11. September
auch immer mit Hilfe des Staubs in Erfahrung gebracht werden würden. Abbildung
(1) zeigt auf einem Stadtplan die
Orte, an denen die vier Staubproben eingesammelt worden sind.
Abbildung (1): Stadtplan
von Manhattan. Zu sehen sind die Orte, an denen die hier analysierten
Staubproben gesammelt wurden, und deren Lage bezüglich des WTC-Komplexes (dunkelgrün
markiert, nahe Fundort 1).
Fundorte: 1: Staubprobe
von Mr. MacKinlay (
Die mit dem kürzesten zeitlichen
Abstand zum Ereignis gesammelte Staubprobe stammt von Mr. Frank Delessio. Nach
seiner eigenen, auf Video aufgezeichneten Aussage [17]
hielt sich Mr. Delessio um die Zeit, als der zweite Turm, der North Tower,
zerstört wurde, auf der Manhattan-Seite der Brooklyn Bridge auf. Mr. Delessio
sah, wie der Turm einstürzte, dann wurde
er von dem entstandenen dicken Staub, der sich überall in der Gegend niederschlug,
eingehüllt. Etwa 10 Minuten nach der Zerstörung des North Towers fegte Delessio
auf dem Fußgängerweg der Brücke in der Nähe des Endes der Brücke eine Handvoll
des Staubs von einem Geländer in seine Hand. Er ging dann, den Staub in seiner
Hand tragend, seinen Freund Mr. Tom Breidenbach besuchen. Er und Mr.
Breidenbach sprachen über den Staub und beschlossen, den Staub in einer
Plastiktüte aufzubewahren. Am 15. 11. 2007 sandte Breidenbach einen Teil
dieses Staubs zur Analyse an Dr. Jones. Breidenbachs Zeugnis bezüglich dieser
Staubprobe ist ebenfalls auf Video aufgenommen. [17] Da
die Delessio/Breidenbach Staubprobe ungefähr 10 Minuten nach dem Einsturz des
zweiten Turmes gesammelt worden war, kann diese Staubprobe nicht mit Staub vom
WTC 7 vermischt sein, da dieses erst Stunden später fiel. Ebenso ist mit
Sicherheit auszuschließen, dass diese Staubprobe im Zuge der Stahlschneide-
oder Aufräumarbeiten am Ground Zero kontaminiert wurde, denn diese begannen
erst später.
Am Morgen des 12. Septembers 2001
betrat Mr. Stephen White aus New York City ein Zimmer in seiner Wohnung in der
achten Etage des Hauses Hudson Street 1, dies ist etwa fünf Häuserblocks vom WTC
entfernt. Er fand eine Schicht Staub, ungefähr 2,5 cm dick, auf einem Stapel
zusammengefalteter Wäsche in der Nähe eines Fensters, das ungefähr 10 cm weit
geöffnet war. Offensichtlich war es wegen des geöffneten Fensters möglich
gewesen, dass am 11. September eine beträchtliche Menge an bei der Zerstörung
des WTC entstandenen Staubs in das Zimmer gelangen und sich auf der Wäsche
niederschlagen konnte. Mr. Stephen White bewahrte etwas von dem Staub auf und
sandte am 2. Februar 2008 eine Staubprobe direkt an Dr. Jones zur Analyse.
Eine weitere Staubprobe war von Mr.
Jody Intermont am 12. September 2001, ungefähr um zwei Uhr nachmittags, im
Apartmentgebäude Hudson Street 16 eingesammelt worden. Am 2. Februar 2008
wurde je eine kleine Probe dieses Staubs zur Analyse an Dr. Jones und an Kevin
Ryan gesandt. Mr. Intermont legte jeder Probe eine schriftliche Erklärung
bei, mit der er bestätigte, dass er persönlich die (nunmehr geteilte)
Staubprobe gesammelt hatte. Er
schrieb:
„Dieser Staub, der von den 'eingestürzten' World Trade Center-Türmen stammt, wurde am 12. September 2001 in meinem Loft Ecke Reade Street/Hudson Street gesammelt. Ich bin damit einverstanden, dass mein Name in Zusammenhang mit diesem Beweismaterial verwendet wird.“ [Unterzeichnet am 31. Januar 2008 in der Gegenwart eines Zeugen, der ebenfalls mit seinem Namen unterschrieben hat.]
Am Morgen des 11. Septembers war Ms. Janette
MacKinlay in ihrem Apartment im vierten Stock des Gebäudes 113 Cedar
Eine weitere Staubprobe war von einer
Privatperson von einer Fensterbank eines Gebäudes in der Potter Street, New
York City, gesammelt worden. Da diese Privatperson keine Erlaubnis zur
Mitteilung ihres Namens erteilte, wurde das von ihr übersandte Material nicht
für die vorliegende Studie verwendet. Es sei angemerkt, dass die von dieser
Person eingesandte Staubprobe ebenfalls rot/graue Plättchen enthielt und dass
diese dieselbe allgemeine Zusammensetzung aufweisen, wie die hier beschriebenen
Plättchen.
2. Größe
der Plättchen,
Isolierung und Untersuchung der Plättchen
Aus Gründen der Übersichtlichkeit
werden im Folgenden die Staubproben, die von Ms. Janette MacKinlay eingesammelt
und an die Autoren gesandt wurden, als Probe 1 bezeichnet. Die Staubprobe
von Mr. Frank Delessio (oder die Delessio/Breidenbach Probe) wird im Folgenden
als Probe 2 bezeichnet, die Staubprobe von Mr. Jody Intermont als Probe 3
und die Staubprobe von Mr. Stephen White als Probe 4. Die feinen
rot/grauen Plättchen werden von einem Magneten angezogen, dies erleichterte es,
die Plättchen aus der Hauptmasse des Staubs zu isolieren. Ein plastikumhüllter
Dauermagnet wurde benutzt, um die Plättchen aus den Staubproben anzuziehen und
herauszusammeln. Die Plättchen sind in der Regel klein, dennoch lassen sie sich
mit bloßem Auge aufgrund ihrer markanten Färbung leicht erkennen. Die Plättchen
haben unterschiedliche Größen. Länge und Breite betragen jeweils ca.
0,2 mm bis ca. 3 mm. Die Dicke der einzelnen Schichten (rot und grau)
variiert zwischen etwa 10 bis 100 µm (Mikrometer). Proben von WTC-Staub
sind von den genannten sowie auch von anderen Sammlern direkt an verschiedene
Wissenschaftler gesandt worden, auch an Wissenschaftler, die nicht zum
Autorenteam dieser Studie gehören. Diese Wissenschaftler fanden ebenfalls solche
rot/grauen kleinen Plättchen in dem bei der Zerstörung des World Trade Centers
gebildeten Staub.
Ein FEI XL30-SFEG Rasterelektronenmikroskop (REM)
wurde für Sekundärelektronenaufnahmen (SE) und für
Rückstreuelektronenaufnahmen (RE) benutzt. Die
SE-Aufnahmen wurden genutzt, um die Oberflächentopografie und die Porosität der
rot/grauen Plättchen anzusehen. Die RE-Aufnahmen wurden unter anderem dazu
genutzt, Unterschiede in der mittleren Kernladungszahl Z zu erkennen. Das
Rasterelektronenmikroskop war außerdem mit einem System zur Energiedispersiven
Röntgenspektroskopie [XEDS oder EDX von Englisch „Energy Dispersive X-ray Spectroscopy“ – A. d. Ü.] der Firma EDAX ausgestattet. Das verwendete
XEDS-System verfügt über einen Silizium-Detektor mit einer Auflösung besser als
135 eV. Die Auflösung des Spektrums wurde auf 10 eV pro Kanal
eingestellt. Wenn nicht anders angegeben, arbeitete das System während der
Aufnahme der EDX-Spektren mit einer Beschleunigungsspannung von 20 kV, die Messzeit (livetime) betrug zwischen 40
und 120 s. Die XEDS-Karten [Engl.: maps] wurden mit dem gleichen System und einer Beschleunigungsspannung von 10 kV
erstellt.
Für die allgemeine Oberflächenanalyse im Rasterelektronenmikroskop
wurden die Staubproben auf leitfähigen Kohlenstoffträgern befestigt. Wenn nicht
anders angegeben, wurden die Proben weder gespült noch beschichtet. Um die
Charakteristika der roten und grauen Schichten genauer feststellen zu können
und um die Möglichkeit einer Oberflächenkontamination durch andere
Staubpartikel auszuschließen, wurden mehrere der rot/graue dünne Plättchen aus
jeder der vier WTC-Staubproben zerbrochen. Die sauberen Bruchflächen wurden
dann mittels RE-Aufnahmen und XEDS untersucht.
Um den Wärme-Aufnahme bzw. -Abgabe der
rot/grauen Plättchen zu messen, wurden diese in einem Dynamischen
Differenzkalorimeter [DSC
von engl. differential scanning calorimeter] (Netzsch DSC 404C)
untersucht. Die DSC-Tests wurden mit einer linearen Heizrate von 10 °C/min
durchgeführt, bis eine Temperatur von 700 °C erreicht war. Während der
Erhitzung befanden sich die Proben in Aluminiumoxid-Tiegeln, Luft konnte mit 55 ml/min
strömen. Die Messkurven wurden mit einer Messrate von 20 Messpunkten pro Grad
Celsius Temperaturanstieg, beziehungsweise von 200 Messpunkten pro Minute,
erstellt. Die Anlage wurde so eingestellt, dass die Messergebnisse in Watt pro
Gramm angezeigt wurden. Die grafische Darstellung der Messergebnisse wurde so
gewählt, dass ein exothermes Verhalten der Probe (Abgabe von Wärme/thermischer
Energie durch die Probe) einen Peak in der Kurve ergeben würde; und dass ein
endothermes Verhalten der Probe (Aufnahme von Wärme/thermischer Energie durch
die Probe) zu einem Tal in der Kurve führen würde.
Die Staubproben wurden außerdem
mittels Lichtmikroskopie (VLM [visible light microscopy]) unter Verwendung eines Nikon Epiphot 200
Stereomikroskops, eines Olympus BX60 Stereomikroskops und eines Nikon Labophot
Mikroskops mit Kamera untersucht.
ERGEBNISSE
1.
Charakterisierung der rot/grauen dünnen Plättchen
Rot/graue dünne Plättchen wurden in
jeder der gesammelten Staubproben gefunden. Die Plättchen wurden analysiert, um
deren chemische Eigenschaften und stofflichen Aufbau zu bestimmen, sowie um
über die Ähnlichkeit der Plättchen urteilen zu können. Abbildung (2) zeigt je eine lichtmikroskopische
Aufnahme von rot/grauen dünnen Plättchen aus den vier WTC-Staubproben. In den
einzelnen Abbildungen ist der Maßstab zu beachten, da diese bei
unterschiedlichen Vergrößerungen aufgenommen wurden. Das Plättchen in Abbildung
(2a) zählte mit ca. 2,5 mm Länge zu einem der größeren der
isolierten dünnen Plättchen. Das Gewicht dieses Plättchens betrug ca. 0,7 mg.
Jedes der im Rahmen dieser Studie verwendeten dünnen Plättchen bestand aus einer
grauen Schicht und einer roten Schicht und ließ sich mittels eines Magneten
anziehen. Die in Abbildung (2d) eingefügte Aufnahme zeigt das Plättchen
von der Seite, so dass die graue Schicht erkennbar ist. Ein Teil der grauen
Schicht ist auch in Abbildung (2b) sichtbar. Ähnlichkeiten zwischen
den Proben sind bereits anhand dieser lichtmikroskopischen Aufnahmen
ersichtlich.
Abb. (2): Lichtmikroskopische
Aufnahmen von im Rahmen dieser Studie verwendeten rot/grauen dünnen Plättchen
von je einer der WTC Staubproben 1 bis 4 sind in den Abbildungen (a)-(d)
gezeigt. Die eingefügte Aufnahme in (d)
zeigt das Plättchen von der Seite mit erkennbarer grauer Schicht. Für die
Rasterelektronenmikroskopaufnahmen wurden die rot/grauen dünnen Plättchen unter
Verwendung leitfähiger Kohlenstoffträger auf einem Aluminiumsockel befestigt.
Abbildung (3) zeigt drei mit
verschiedenen Methoden aufgenommene Ansichten derselben Gruppe von Partikeln im
Vergleich. Bei Abbildung (3a) handelt es sich um eine
lichtmikroskopische Aufnahme einer Gruppe von Partikeln, auf der das rote
Material und teilweise auch das anhaftende graue Material, sichtbar sind. Die
Abbildungen (3b) und (3c) zeigen die gleiche Gruppe von
Partikeln unter dem Rasterelektronenmikroskop; zum einen auf einer
Sekundärelektronen/(SE)-Aufnahme, zum anderen auf einer Rückstreuelektronen/(RE)-Aufnahme.
Auf der Probe war keine stromableitende Beschichtung aufgebracht worden. Es
lässt sich auf der SE-Aufnahme erkennen, dass die rote Schicht der Partikel
sehr helle Bereiche aufweist, da es, verursacht durch die relativ schlechte
elektrische Leitfähigkeit der roten Schicht, unter dem Elektronenstrahl zur
einer leichten Anreicherung von Ladung gekommen war (siehe unten, Abschnitt „Diskussion“).
Die RE–Aufnahme zeigt die rote Schicht dunkler als die graue Schicht, was darauf hinweist, dass sich die rote
Schicht aus Material zusammensetzt, das eine niedrigere mittlere Kernladungszahl
Z aufweist als die graue Schicht.
Abb. (3): Eine Serie
von Aufnahmen einer mit Hilfe eines Magneten aus Probe 2 extrahierten
Gruppe von Partikeln. Auf
einer farbigen lichtmikroskopischen Aufnahme (3a) lassen sich die
rot/grauen Partikel identifizieren und lokalisieren. Eine mittels REM erlangte
SE-Aufnahme (b) lässt Größe und Form
der Partikel besser erkennen und eine
RE-Aufnahme (c) zeigt anhand der Grauwerte die Unterschiede in der
mittleren Kernladungszahl zwischen anderen Staubteilchen, der roten Schicht
und der grauen Schicht, auf.
Eine bei höherer Vergrößerung gemachte
RE-Aufnahme einer Ecke von einem der in Abbildung (4) gezeigten Plättchen
erlaubt es, den Unterschied zwischen den beiden Schichten bezüglich der
Grauwerte genauer zu untersuchen und bestätigt die höhere mittlere
Kernladungszahl der grauen Schicht. Im auffallenden Gegensatz zu der gleichmäßigen
grauen Schicht ist das rote Material heterogen.
Abb. (4): RE-Aufnahme von einem der Plättchen aus der vorangegangenen Aufnahmeserie in höherer
Vergrößerung. Die rote Schicht, die sich hier im Bild oberhalb von der grauen
Schicht befindet, erscheint dunkler. [Red Layer = rote Schicht; Gray Layer =
graue Schicht]
Abbildung (5) zeigt RE-Aufnahmen von
kurz zuvor gebrochenen rot/grauen Plättchen aus vier verschiedenen Staubproben.
Die Charakteristika dieser vier Bruchflächen sind repräsentativ für alle der
untersuchten rot/grauen dünnen Plättchen aus den Staubproben. Die RE-Aufnahmen
zeigen, dass alle untersuchten roten Schichten kleine, hier hell erscheinende
Teilchen oder Körnchen enthalten, die durch eine hohe mittlere Kernladungszahl
charakterisiert sind. Es wurde festgestellt, dass diese Teilchen in allen untersuchten
roten Schichten vorhanden sind und dass ihre Größe einheitlich ist, dass aber
die Konzentration der Teilchen, wie in den Aufnahmen zu sehen, von Stelle zu
Stelle variiert.
Abb. (5): RE-Aufnahmen von Bruchflächen
der rot/grauen Plättchen aus den Proben 1 bis
4 sind in den Abbildungen (5a) bis (5d) zu sehen. Bei den Aufnahmen 5b (Probe 2) und 5d (Probe 4) ist auch die
anhaftende graue Schicht zu sehen.
Mit Energiedispersiver Röntgenspektroskopie (XEDS)
wurden sowohl rote als auch graue Schichten an Bruchflächen,
die von Plättchen aus allen vier Staubproben
präpariert worden waren, untersucht. Repräsentative Spektren sind in den Abbildungen (6) und (7) zu sehen. Die vier Spektren in
Abbildung (6) zeigen, dass sich die
grauen Schichten durchweg durch einen hohen Eisen- und Sauerstoffgehalt
auszeichnen, außerdem ist in geringerer Menge auch Kohlenstoff vorhanden. Die
in den roten Schichten gefundenen chemischen Signaturen sind ebenfalls recht
einheitlich: jedes der Spektren (Abbildung 7)
zeigt die Anwesenheit von Aluminium (Al), Silizium (Si), Eisen (Fe) und
Sauerstoff (O) an und außerdem einen signifikanten Peak für Kohlenstoff (C).
Abb. (6): EDX-Spektren
von je einer der grauen Schichten aus jeder der vier WTC–Staubproben. Spektrum
(a) ist von Probe (1), (b) von Probe (2) etc.
Abb. (7): EDX–Spektren
von je einer der roten Schichten aus jeder der vier WTC–Staubproben. Spektrum (a) ist von Probe (1), (b) von Probe
(2) etc.
Bei noch höheren Vergrößerungen
erstellte RE-Aufnahmen der roten Schichten zeigen die Ähnlichkeit der Plättchen
aus den verschiedenen Staubproben. RE-Aufnahmen von kleinen, aber
repräsentativen Teilbereichen von Bruchflächen von roten Schichten aus jeder
der vier Staubproben sind in Abbildung (8)
zu sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die kleinen Teilchen, die eine hohe
RE-Intensität (Helligkeit) aufweisen, durchgängig eine polyedrische Erscheinung
mit einer Korngröße von ca. 100 nm haben. Man kann sehen, dass diese in
der RE-Aufnahme sehr hellen Teilchen mit plattenartigen Teilchen vermischt
sind, die eine mittlere RE-Intensität haben, ungefähr 40 nm dick sind und
bis zu ca. 1 µm Durchmesser haben. Durch Vergleich der RE-Aufnahme in
Abbildung (8a) mit der SE-Aufnahme
in Abbildung (9) kann man außerdem
sehen, dass alle diese Teilchen in eine unstrukturierte Grundmasse eingebettet
sind, die dunklere Grauwerte in der RE-Aufnahme aufweist.
Abb. (8): Die Abbildungen (8a) bis (8d) zeigen RE-Aufnahmen von Bruchflächen von je
einer roten Schicht aus den vier Staubproben 1 bis 4.
Abb. (8a) + Abb. (9): SE–Aufnahme der in Abbildung (8a) gezeigten Bruchfläche einer roten Schicht.
XEDS-Karten von der Oberfläche der
Bruchfläche einer roten Schicht wurden bei einer Beschleunigungsspannung von 10 kV
aufgenommen. Der dafür untersuchte Bereich der Bruchfläche ist auf der
RE-Aufnahme in Abbildung (10a)
gezeigt. Die Intensität der jeweiligen Farbe auf den XEDS-Karten (mehrere
Karten sind in den Abbildungen 10b
bis 10f zu sehen) spiegelt die
Mengen wieder, in denen das jeweilige Element an der Oberfläche und im
oberflächennahen Bereich an den einzelnen Stellen des untersuchten Bereiches zu
finden ist. Die Ergebnisse zeigen, dass die kleineren Teilchen, die einen sehr
hellen Grauwert in der RE-Aufnahme haben, mit Bereichen assoziiert sind, die
einen hohen Eisen- und Sauerstoffanteil aufweisen. Die plattenartigen Teilchen mit
mittlerer RE-Intensität treten in Bereichen auf, die mit einem hohen Aluminium-
und Siliziumanteil assoziiert sind. Die Kartierung des Sauerstoffs zeigt
außerdem, dass Sauerstoff in geringerem Maße auch in solchen Bereichen
vorliegt, wo Aluminium und Silizium vorhanden sind. Allerdings lässt sich
anhand dieser Messwerte nicht feststellen, ob der Sauerstoff mit Silizium oder
mit Aluminium oder mit beiden Elementen assoziiert ist. Aus der Kartierung des
Kohlenstoffs ist ersichtlich, dass Kohlenstoff nicht mit einem bestimmten
Teilchen oder mit einer bestimmten Gruppe von Teilchen assoziiert ist, sondern
vielmehr mit der Grundmasse.
Abb. (10):
Abbildung (10a) zeigt eine
RE-Aufnahme einer Bruchfläche der roten Schicht eines rot/grauen Plättchens aus
Staubprobe 1. Die Abbildungen (10b) – (10f) zeigen XEDS-Karten dieser
Bruchfläche. Die angezeigten Elemente sind: (b) Eisen/Fe, (c)
Aluminium/Al, (d) Sauerstoff/O, (e) Silizium/Si und (f)
Kohlenstoff/C.
Um genauere Ergebnisse zu erhalten,
wurden XEDS–Daten der unterschiedlichen Teilchen erfasst, indem ein
fokussierter Elektronenstrahl direkt auf die unterschiedlichen Teilchen
gerichtet wurde. Das Spektrum in Abbildung (11a) wurde erzeugt, indem der Elektronenstrahl auf eine Gruppe der
plattenartigen Teilchen gerichtet wurde. Das Spektrum in Abbildung (11b) wurde von einer Gruppe der
kleineren, in der RE-Aufnahme sehr hellen, polyedrischen Körnchen aufgenommen.
Es wurde erneut festgestellt, dass die dünnen plattenartigen Teilchen
aluminium- und siliziumreich sind, wohingegen die sehr hell erscheinenden polyedrischen Körnchen eisenreich sind. Beide
Spektren (11a und 11b) zeigen
signifikante Peaks für Kohlenstoff und Sauerstoff. Dies könnte zu einem Teil
daran liegen, dass die Anregungstiefe des Elektronenstrahls zu einem
überlappenden Röntgensignal führte, das sowohl in der Grundmasse als auch in
unter der Oberfläche befindlichen Teilchen erzeugt wurde. Die verwendete
Beschleunigungsspannung von 20 kV führt dazu, dass das Volumenelement, in dem
das Röntgensignal erzeugt wird, größer ist als das Volumen der angepeilten
Teilchen. Daher kann es sein, dass es sich beim nachgewiesenen Aluminium und
Silizium (siehe Spektrum in Abbildung 11b)
gar nicht um inhärente Bestandteile der polyedrischen Körnchen handelt und dass
auch das in geringer Menge nachgewiesene Eisen (siehe Spektrum in Abbildung 11a) gar kein inhärenter Bestandteil
der plattenartigen Teilchen ist.
Abb. (11):
EDX-Spektren von einer Gruppe solcher dünner plattenartiger Teilchen (a), sowie von einer Gruppe solcher
weißlicher Partikel (b), wie sie auf
den mit starker Vergrößerung gemachten RE-Aufnahmen der roten Schicht zu sehen
sind (siehe Abbildungen 8a – 8d).
Die einheitlich polyedrische
Erscheinung der stark eisenhaltigen Körnchen und deren einheitlich rhombische
Seitenflächen [Engl.: consistently rhombic-shaped, faceted appearance] legen es sehr nahe, dass es sich bei den Körnchen um eine
kristalline Substanz handelt. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich die rot/grauen
dünnen Plättchen aus den verschiedenen WTC-Staubproben in ihrer chemischen
Zusammensetzung und in ihrem strukturellen Aufbau außerordentlich ähnlich sind.
Es wurde auch nachgewiesen, dass es in der roten Schicht eine enge Vermischung
der eisenreichen Körnchen mit den plattenartigen Aluminium/Silizium-Teilchen
gibt und dass die Körnchen und die plattenartigen Teilchen in eine
kohlenstoffreiche Grundmasse eingebettet sind.
2.
Untersuchung der roten Schicht unter Verwendung des Lösungsmittels Methylethylketon
Die chemische Zusammensetzung der in
der roten Schicht zu findenden unterschiedlichen Teilchen konnte genauer
bestimmt werden, indem das Material in die unterschiedlichen Bestandteile
aufgetrennt wurde. Das anfängliche Ziel war es, das Materialverhalten der
roten Schicht mit dem Materialverhalten von Farbe zu vergleichen. Dazu wurden beide Stoffe in ein starkes
organisches Lösungsmittel eingelegt, von dem bekannt ist, dass es Farbe
aufweicht und an- oder auflöst. Rot/graue dünne Plättchen wurden unter häufigem
Bewegen für 55 Stunden in Methylethylketon (MEK) eingelegt und anschließend für mehrere Tage
an der Luft getrocknet. Die rote Schicht der
Plättchen war nach dieser Behandlung deutlich aufgequollen, doch zeigte sich
keine offensichtliche Auflösung. Im deutlichen Gegensatz dazu wurden
Farbplättchen aufgeweicht, sowie teilweise aufgelöst, wenn sie in gleicher
Weise in MEK eingelegt wurden. Es stellte sich nach der MEK-Behandlung heraus,
dass es in dem roten Material der Plättchen zu einer signifikanten Migration
und Abscheidung von Aluminium gekommen war. Dies erlaubte es uns zu
untersuchen, ob ein Teil des Aluminiums in elementarer Form vorliegt.
Das dünne Plättchen, das für dieses
Experiment benutzt wurde, war aus Staubprobe 2 entnommen worden. Es ist
auf den unten stehenden Abbildungen gezeigt. Abbildung (12a) zeigt eine SE-Aufnahme des dünnen Plättchens, bevor es in MEK
eingelegt wurde. Es ist so positioniert, dass sich die Berührungsfläche von
roter und grauer Schicht annähernd parallel zur Bildebene befindet. Abbildung
(12b) zeigt eine RE-Aufnahme von dem
Plättchen nachdem es in MEK eingelegt worden war. Man beachte, dass das Plättchen
während der MEK-Behandlung und bei Berührung zerbrach. Auf dieser Aufnahme
sind rote Schicht und graue Schicht nebeneinander zu sehen, die Berührungsfläche
der beiden Schichten steht senkrecht, die graue Schicht befindet sich rechts im
Bild. Nach Augenschein ließ sich erkennen, dass die rote Schicht des Plättchens
über der grauen Schicht auf ungefähr das Fünffache ihrer ursprünglichen Dicke
aufgequollen war. Die lichtmikroskopische Aufnahme in Abbildung (13) zeigt ebenfalls das Plättchen nach
der MEK-Behandlung. Man kann erkennen, dass die rote Schicht über der grauen
Schicht an Dicke zugenommen hat.
Abb. (12): SE-Aufnahmen des rot/grauen Plättchens,
das für 55 Stunden in Methylethylketon eingelegt wurde: (a) vor der Behandlung und (b) nach der Behandlung mit MEK.
Abb. (13):
Lichtmikroskopische Aufnahme des mit MEK behandelten rot/grauen Plättchens.
Vor dem Einlegen des dünnen Plättchens
in MEK war von einem Bereich der Oberfläche der roten Schicht ein EDX-Spektrum
aufgenommen worden. Das in Abbildung (14)
gezeigte resultierende Spektrum weist die erwarteten Peaks für Eisen/Fe,
Silizium/Si, Aluminium/Al, Sauerstoff/O und Kohlenstoff/C auf. Weitere Peaks
zeigten sich für Kalzium, Schwefel, Zink, Chrom und Kalium. Das Vorhandensein
dieser Elemente könnte auf eine Oberflächenkontamination zurückzuführen sein,
da die Analyse auf der ungereinigten Oberfläche der roten Schicht durchgeführt
wurde. Die hohen Peaks für Kalzium und Schwefel könnten sich auf eine
Kontamination durch Gips von pulverisierten Gipskartonplatten aus den Gebäuden
zurückführen lassen.
Abb. (14):
EDX–Spektrum der roten Schicht vor dem Einlegen in MEK. Man beachte die Anwesenheit von Zink und Chrom. Beide Elemente
waren wiederholt in den roten Schichten nachzuweisen. Die hohen Peaks für
Kalzium und Schwefel könnten sich auf eine Oberflächenkontamination durch
Gipskartonplattenmaterial zurückführen lassen.
Mit einer Beschleunigungsspannung von
10 kV wurden XEDS-Karten des aufgequollenen roten Materials erstellt, um
die nach der MEK-Behandlung gegebene räumliche Verteilung der verschiedenen
Elemente feststellen zu können. Die in Abbildung (15) gezeigten Messergebnisse repräsentieren Bereiche wo Eisen,
Aluminium und Silizium konzentriert vorliegen. Die Messwerte zeigen an, dass in
Bereichen mit hoher Silizium- oder Eisenkonzentration auch Sauerstoff
konzentriert ist. Andererseits gibt es
auch Bereiche, wo Aluminium konzentriert ist, ohne dass ein entsprechend hoher
Sauerstoffanteil vorliegt. Zur Bestätigung dieser Beobachtungen, sowie
zur quantitativen Bestimmung der Anteile der einzelnen Elemente wurden
EDX-Spektren von typischen Bereichen mit hoher Silizium-, Aluminium- beziehungsweise
Eisen-Konzentration aufgenommen (siehe unten).
Abb. (15): (a) RE-Aufnahme und (b) – (f) dazugehörige XEDS-Karten der roten
Schicht des Plättchens, das für 55 Stunden in Methylethylketon eingelegt war.
Gezeigt sind hier die Karten für (b)
Eisen/Fe, (c) Aluminium/Al, (d) Sauerstoff/O, (e) Silizium/Si und (f)
Kohlenstoff/C.
Als der Elektronenstrahl auf einen siliziumreichen Bereich gerichtet wurde
fanden wir Silizium und Sauerstoff, aber nur wenig an anderen Elementen
(Abbildung 16). Der zu untersuchende
Bereich wurde mittels der XEDS-Karte für Silizium (siehe Abb. 15e) ausgewählt. Offensichtlich hatte
das Lösungsmittel die Struktur der Grundmasse, die die verschiedenen Teilchen
fixiert, beeinträchtigt, so dass es zu einer gewissen Migration und Separierung
der Bestandteile kommen konnte. Das ist ein wichtiges Ergebnis, denn es
bedeutet, das Aluminium und Silizium nicht chemisch miteinander verbunden sind.
Abb. (16):
EDX–Spektrum eines siliziumreichen Bereiches auf der porösen roten Grundmasse des
mit Methylethylketon behandelten roten Materials.
Das EDX-Spektrum in Abbildung (17) wurde von einem Bereich mit hoher
Aluminiumkonzentration gemacht. Unter Verwendung eines etablierten Verfahrens
zur quantitativen Analyse wurde festgestellt, dass die Menge des vorliegenden
Aluminiums die Menge des vorliegenden Sauerstoffs signifikant übersteigt (im
Verhältnis von ungefähr 3:1). Demzufolge ist, während ein Teil des Aluminiums
oxidiert sein mag, nicht ausreichend Sauerstoff vorhanden, als dass das gesamte
Aluminium an Sauerstoff gebunden vorliegen könnte; ein Teil des Aluminiums in
dem roten Material muss deshalb in elementarer Form vorliegen. Das ist ein
bedeutendes Resultat. Aluminiumpartikel sind unabhängig von ihrer Größe mit
einer Schicht aus Aluminiumoxid überzogen, und in Anbetracht des sehr hohen
Oberflächen- zu Volumenverhältnisses dieser sehr kleinen Partikel ist daher zu
erwarten, dass ein erheblicher Sauerstoffanteil zusammen mit dem Aluminium
vorzufinden ist.
Abb. (17):
Mit einer Beschleunigungsspannung von 10 kV erzeugtes EDX-Spektrum eines
Bereiches der mit Methylethylketon behandelten roten Schicht. Das betrachtete
Volumenelement der Probe befindet sich in einem Bereich, der eine hohe
Aluminiumkonzentration aufweist.
Danach wurde ein Bereich mit besonders
hoher Eisenkonzentration analysiert, dies erbrachte das in Abbildung (18) gezeigte EDX-Spektrum.
Abb. (8):
Ein mit einer Beschleunigungsspannung von 15 kV aufgenommenes EDX-Spektrum
eines Bereiches der mit Methylethylketon behandelten roten Schicht. Das
betrachtete Volumenelement der Probe befindet sich in einem Bereich, der eine
hohe Eisenkonzentration aufweist.
Sauerstoff lässt sich sehr beständig in hoher Konzentration zusammen mit Eisen
in dem roten Material nachweisen, selbst nachdem das Material in dem
Lösungsmittel Methylethylketon eingelegt worden war (Abbildung 15). Auf dem in Abbildung (18) gezeigten Spektrum ist ein
Sauerstoff-Überschuss im Verhältnis zu Eisen festzustellen.
Basierend auf einer quantitativen
Auswertung der EDX-Spektren unter Berücksichtigung einer Bindung von Anteilen
des Sauerstoffs an in Spuren vorhandene andere Elemente, lässt sich für das
Spektrum in Abbildung (18) ein
Eisen/Sauerstoff Verhältnis von ungefähr 2:3 feststellen. Dies weist nach,
dass das Eisen oxidiert ist und offenbar in der Oxidationsstufe III vorliegt,
was anzeigt, dass Fe2O3 vorhanden ist, oder vielleicht
ein Eisen-(III)-Sauerstoff-verbrücktes Polymer.
Um die zur quantitativen Auswertung
verwendete Methode zu überprüfen, wurden Tests mit reinem Eisen-(III)-oxid
durchgeführt. Es konnte festgestellt werden, dass die verwendete Methode
konsistente und reproduzierbare Ergebnissen für die Mengenanteile von Eisen und
Sauerstoff liefert. Insbesondere führten wir acht 50-Sekunden-Messungen an Fe2O3
Proben durch. Wir erhielten konsistente Ergebnisse für Eisen (± 6,2%,
1 sigma) und für Sauerstoff (± 3,4 %, 1 sigma) bei einem
Sauerstoff/Eisen-Verhältnis, das konsistent in der Nähe des zu erwartenden
Wertes von 1,5 lag.
Das Vorhandensein von Eisenoxid und
elementarem Aluminium führt zu der naheliegenden Hypothese, dass das Material
Thermit enthalten könnte. [Thermit ist eine Mischung
aus Eisenoxid und Aluminiumpulver (in der üblicherweise
verwendeten Mischung). In einer stark exothermen Reaktion reagiert diese
Mischung zu Aluminiumoxid und Eisen. Das Eisen liegt aufgrund der freiwerdenden
Energie in flüssiger Form vor. –
A. d. Ü.] Zur Überprüfung dieser Hypothese waren
weitere Untersuchungen nötig. Zum Beispiel stellte sich die Frage, wie sich das
Material verhält, wenn es in einem empfindlichen Kalorimeter erhitzt wird. Wenn
ein Material bei einem solchen Test nicht heftig reagiert, dann könnte der
Einwand vorgebracht werden, dass das Material kein wirkliches Thermit sei, selbst
wenn die Bestandteile von Thermit
vorhanden sind.
3.
Thermische Analyse mittels Dynamischer Differenzkalorimetrie
Die rot/grauen dünnen Plättchen wurden
in einem Dynamischen Differenzkalorimeter (Differential-Scanning-Calorimeter,
DSC) erhitzt. Die in
Abbildung (19) dargestellten
Messergebnisse zeigen, dass sich alle getesteten rot/grauen Plättchen (aus
verschiedenen WTC-Staubproben) im Temperaturbereich von 415-435 °C
entzündeten. Die für jedes der exothermen Ereignisse freigesetzte Energie kann
mittels des Integrals über der Zeit unter dem scharfen Peak abgeschätzt werden.
Die Energiefreisetzung wurde auf ungefähr 1,5 kJ/g, 3 kJ/g,
6 kJ/g bzw. 7,5 kJ/g geschätzt (hier nach der Höhe der Peaks geordnet
angegeben, beginnend mit dem kleinsten Peak). Schwankungen bei der Höhe der
Peaks und auch bei der geschätzten freigesetzten Energie sind keineswegs überraschend,
da die zur Skalierung der Peaks verwendete Masse auch die Masse der grauen
Schicht einschloss. Es wurde festgestellt, dass die graue Schicht zum Großteil
aus Eisenoxid besteht, so dass sie höchstwahrscheinlich nicht zu den exothermen
Ereignissen beitrug; gleichzeitig variierte aber der Anteil der grauen Schicht
an der Gesamtmasse in den einzelnen Plättchen stark.
Abb. (19):
Messkurve des Dynamischen Differenzkalorimeters (DSC) für vier Proben von aus dem
gesammelten WTC-Staub isolierten rot/grauen Plättchen.
4.
Beobachtung der Bildung von stark eisenhaltigen Kügelchen, nachdem sich die
rot/grauen Plättchen in einem Dynamischen Differenzkalorimeter umgesetzt hatten
In den im Dynamischen Differenzkalorimeter nach der Umsetzung vorgefundenen Rückständen wurden poröses, verkohltes
Material, sowie zahlreiche Mikrokügelchen und kugelähnliche Gebilde (Sphäroide)
festgestellt. Viele dieser Mikrokügelchen und Sphäroide wurden analysiert. Es
wurden eisenreiche Mikrokügelchen nachgewiesen, die unter dem Lichtmikroskop
glänzend und silbrig erscheinen, sowie siliziumreiche Mikrokügelchen, die
durchsichtig oder lichtdurchlässig erscheinen, wenn sie bei Weißlicht betrachtet
werden; siehe dazu die mit einem Nikon-Mikroskop gemachten lichtmikroskopischen
Aufnahmen (Abb. 20).
Abb. (20): Lichtmikroskopische Aufnahmen von
Rückständen rot/grauer Plättchen, die sich im DSC entzündet hatten. Man beachte
die metallisch-glänzenden, sowie auch die lichtdurchlässigen Kügelchen. Die
Länge der blauen Maßstabsbalken beträgt 50 µm.
Die reichlich vorhandenen eisenreichen
Kügelchen sind hier von besonderem Interesse; keines dieser Kügelchen war in
diesen dünnen Plättchen vor der DSC-Erhitzung festgestellt worden. In
Anbetracht der hohen Schmelzpunkte von Eisen und Eisenoxid [5] beweisen
die eisenreichen Kügelchen bereits, dass sehr hohe Temperaturen erreicht
wurden. Diese Temperaturen müssen weit über der am DSC als maximale
Erhitzungstemperatur eingestellten Temperatur von 700 °C gelegen haben.
Diese hohen Temperaturen zeigen, dass eine chemische Reaktion stattgefunden
haben muss.
Mittels RE-Aufnahmen wurden eisenreich
erscheinende Kügelchen aus den im DSC vorgefundenen Reaktionsrückständen
ausgewählt. Ein Beispiel für ein solches eisenreiches Kügelchen ist auf der
RE-Aufnahme in Abb. (21)
zusammen mit dem dazugehörigen EDX-Spektrum dieses Kügelchens zu sehen.
Abb. (21): Ein eisenreiches Sphäroid, das im
DSC–Rückstand gefunden wurde, und das dazugehörige EDX–Spektrum. Der
Kohlenstoff-Peak im Spektrum muss als nicht aussagekräftig interpretiert
werden, da diese Probe mit einer dünnen Kohlenstoffbeschichtung versehen
worden war, um ein Aufladen der Probe unter dem Elektronenstrahl auszuschließen.
Ein etabliertes Verfahren zur
quantitativen Analyse wurde benutzt, um den Gehalt der einzelnen Elemente
abzuschätzen. Im Falle des eisenreichen Sphäroids von Abb. (21) übersteigt der Eisenanteil den
Sauerstoffanteil ungefähr um den Faktor 2, daher muss eine beträchtliche
Menge des Eisens in elementarer Form vorliegen. Dieses Ergebnis ergab sich auch
bei der Untersuchung anderer eisenreicher Sphäroide aus den DSC-Rückstandsproben,
sowie bei der Untersuchung von in den Rückständen zu findenden eisenreichen
Strukturen, die sich nicht zu Kügelchen geformt hatten. Es wurden Sphäroide mit
einem Eisen/Sauerstoff Verhältnis von bis zu ca. 4:1 festgestellt. In den
DSC–Rückständen wurden auch eisenreiche Kügelchen gefunden, die neben Eisen
auch Aluminium und Sauerstoff enthielten (siehe unten, Abschnitt „Diskussion“).
Dass es tatsächlich zu
Thermit-Reaktionen (und zur Entzündung durch das Aufheizen) im Dynamischen
Differenzkalorimeter in den rot/grauen dünnen Plättchen kam, wird durch die
Kombination folgender Beobachtungen bestätigt: (1) Bei ca. 430 °C treten
stark energetische Reaktionen auf. (2) Es bilden sich eisenreiche Kügelchen.
Dies bedeutet, dass das Produkt so heiß gewesen sein muss (über 1400 °C
für Eisen sowie Eisenoxid), dass es flüssig vorlag. (3) Es bilden sich
Kügelchen, Sphäroide, sowie nicht kugelförmige Rückstände, in denen der
Eisenanteil den Sauerstoffanteil übersteigt. [Energetische Reaktion: eine Reaktion
bei der sehr viel Energie in sehr kurzer Zeit freigesetzt wird. –
A. d. Ü.] In diesen Rückständen
findet sich signifikant viel elementares Eisen, genauso wie man es nach einer
thermitischen Redox-Reaktion zwischen Aluminium und Eisenoxid erwartet.
Die Beweise dafür, dass der WTC Staub
reaktionsfähiges, stark energetisches thermitisches Material enthält, sind
zwingend. [„energetic materials“ ~ „energetische Materialien“; Es handelt sich um
eine Sammelbezeichnung für Pyrotechnika, Treibladungen und Explosivstoffe.
Pyrotechnika sind Stoffe, die in einer energetischen Reaktion Hitze, Licht,
Rauch und/oder Lärm erzeugen. – A. d. Ü.]
5.
Entzündungs- und Brenntests
Das im Rahmen dieser Studie benutzte
DSC erlaubte keine Sichtkontrolle der energetischen Reaktion. Deshalb wurden
auch Untersuchungen durchgeführt, in denen rot/graue Plättchen einer kleinen
Oxyacetylenflamme ausgesetzt wurden. Die Proben wurden entweder auf einem
Graphitblock liegend erhitzt (Abb. 22)
oder mit einer Pinzette in die Flamme gehalten. Auch mehrere Farbproben wurden
in der heißen Flamme erhitzt. Die Farbproben wurden dabei jeweils umgehend zu
Asche reduziert. Doch keines der rot/ grauen Plättchen aus dem WTC–Staub wurde
in der heißen Flamme zu Asche reduziert. Das erste der so getesteten rot/grauen
Plättchen aus dem WTC-Staub hatte eine Größe von ca. 1 mm x 1 mm. Nachdem
das Plättchen einige Sekunden erhitzt worden war, wurde der mit hoher
Geschwindigkeit erfolgende Ausstoß eines heißen Teilchens unter der Hand der
Person, die den Gasbrenner hielt, beobachtet (Abbildung 22). Das intensive Aufleuchten und die strahlend orange Färbung des
Teilchens bewiesen dessen hohe Temperatur. Der Versuch, dieses winzige
Reaktionsprodukt zu finden, war erfolglos. Ein kurzer Videoclip des
Experiments (einschließlich Zeitlupe) ist hier zu sehen: http://journalof911studies.com/volume/2008/oxy_redchip_slow.mov
Abb. (22):
Die Flamme eines kleinen
Gasbrenners wurde an ein winziges rot/graues Plättchen gehalten. Nach einigen
Sekunden erfolgte der Ausstoß von Material. Auf der Videoaufnahme ist dieser
Ausstoß von Material als oranger horizontaler Streifen sichtbar, der auf die
Hand des Mitarbeiters zuläuft (Standbilder aus dem oben erwähnten Video).
In einem weiteren Entzündungs- und
Brenntest konnte das Endprodukt geborgen werden. Abbildung (23) zeigt es in einer
lichtmikroskopischen Aufnahme, sowie unter dem Rasterelektronenmikroskop. Die
Bildung von eisenreichen Halbkügelchen zeigt auch hier wieder an, dass der
Rückstand geschmolzen vorgelegen haben muss, da die flüssige Substanz durch die
Oberflächenspannung in kugelige Formen gebracht werden konnte. Die mittels
DSC-Analyse erbrachten Beweise belegen allerdings zwingender, dass tatsächlich
eine Thermit-Reaktion stattgefunden hat, weil in diesem Fall eine Umsetzung
festgestellt wurde, obwohl das Material auf nicht mehr als 430 °C erhitzt
worden war.
Abb. (23): Silbrig-graue Sphäroide waren nach
dem Brenntest eines rot/grauen Plättchens aus Probe 1 zu sehen, ein Teil
des porösen roten Materials blieb erhalten (links). Rechts: Eine REM-Aufnahme
dieser Sphäroide und des porösen roten Materials.
DISKUSSION
Es wurde festgestellt, dass sämtliche untersuchte
Staubproben rot/graue Plättchen enthalten. Die Plättchen zeichnen sich aus
durch eine rote Schicht, in der mittels XEDS Kohlenstoff, Sauerstoff,
Aluminium, Silizium und Eisen nachgewiesen wurden, sowie eine graue Schicht,
worin hauptsächlich Eisen und Sauerstoff nachgewiesen wurden. Die
Mengenverhältnisse, mit der diese Elemente in den einzelnen Schichten
vorliegen, sind sich insbesondere dann ähnlich, wenn die Analyse an sauberen
Bruchflächen ausgeführt wurde. Die Rückstreuelektronenaufnahmen machen die
Konsistenz der roten Schichten sichtbar, da auf ihnen die Größe und Morphologie
der Teilchen, die in der Hauptmasse der roten Schicht enthalten sind, erkennbar
sind. Die Ergebnisse zeigen klar die Ähnlichkeiten
der rot/grauen Plättchen aus den verschiedenen Staubproben aller vier Fundorte.
Unsere Ergebnisse
werfen eine Anzahl von Fragen auf.
1. Wie viel von dem
energetischen roten Material überdauerte die Zerstörung des WTC?
Der
Anteil der rot/grauen Plättchen an der von J. MacKinlay gesammelten Probe wurde
annäherungsweise bestimmt. Aus einer Staubprobe von 1,6 g, aus der leicht
erkennbare Fragmente von Glas und Beton bereits mit der Hand entfernt worden
waren, wurden fünfzehn kleine Plättchen mit einer Gesamtmasse von 1,74 mg
isoliert. Demnach betrug der Anteil der rot/grauen Plättchen am Gewicht des
abgetrennten Staubes ca. 0,1 %. Bei einer weiteren Stichprobe ließen sich
69 kleine, rot/graue Plättchen in einer Probe von 4,9 g abgetrennten
Staubs erkennen. Weitere Proben werden für eine Verfeinerung der Schätzung
analysiert. Der Einsturz der WTC-Türme verursachte enorme Staubwolken, deren
Gesamtgewicht schwer zu bestimmen ist. Aufgrund der in den Stichproben gefundenen
Anteile rot/grauer Plättchen ist es aber klar, dass deren Gesamtmenge im Staub
des WTC erheblich gewesen sein muss.
2. Ist das rote
Material thermitisch?
Unsere Beobachtungen zeigen, dass das
rote Material erhebliche Mengen an Aluminium, Eisen und Sauerstoff enthält,
wobei diese Elemente sehr fein vermischt beziehungsweise in chemischer Bindung
vorliegen. Im Material der in MEK eingelegten Probe lies sich deutlich eine
Abscheidung von Aluminium feststellen, das von den anderen Elementen weg
abwanderte und sich ansammelte, und wir stellten fest, dass Eisenoxid und
elementares Aluminium vorhanden sein müssen. In den nach den Reaktionen im DSC
vorgefundenen Rückständen fanden wir Kügelchen, die im Ausgangsmaterial nicht
vorhanden waren. Viele dieser Kügelchen hatten einen hohen Eisenanteil, und
elementares Eisen fand sich auch anderweitig im Reaktionsrückstand. Die
DSC-Messkurven zeigen, dass die rot/grauen Plättchen bereits bei Temperaturen
heftig reagieren, die sowohl unter dem Schmelzpunkt von Aluminium liegen, als
auch unter der Entzündungstemperatur von ultrafeinkörnigem (UFG) Aluminium in
Luft. [18] Diese Beobachtungen brachten uns das im
Lawrence Livermore National Laboratory und anderswo hergestellte Nanothermit in
Erinnerung. Die dazu veröffentlichten Artikel beschreiben
Nanothermit-Komposite, die UFG-Aluminium und Eisenoxid in enger Mischung
aufweisen und die als Pyrotechnika oder Explosivstoffe Anwendung finden
könnten [19-21]. In der typischen
Thermit-Reaktion reagiert Aluminium mit einem Metalloxid, wie in dieser
Reaktion von Aluminium mit Eisenoxid:
2Al + Fe2O3 ® Al2O3 + 2Fe
(geschmolzenes Eisen), DH= -853,5 kJ/mol
Handelsübliches Thermit verhält sich wie ein
Brandsatz, wenn es angezündet wird. [6]. Aber wenn die
Ausgangsstoffe ultrafeinkörnig (UFG) und eng vermischt vorliegen, reagiert
dieses „Nano-Thermit“
sehr schnell, sogar explosiv und wird mitunter als „Super-Thermit“ bezeichnet. [20, 22]
Wir würden das Material der roten Schicht gerne
eingehend mit bekannten Super-Thermit Kompositen vergleichen, ebenso die
jeweiligen Reaktionsprodukte. Da es High-Tech Thermit aber in zahlreichen
Varianten gibt, muss dieser Vergleich auf eine zukünftige Studie verschoben
werden. Hier seien einstweilen die Reaktionsrückstände der rot/grauen Plättchen
mit den Reaktionsrückständen von handelsüblichem (Makro-) Thermit verglichen.
Wir haben bei der Reaktion von Thermit beobachtet, dass viele Kügelchen und Sphäroide
gebildet werden, wenn ein Teil des geschmolzenen Reaktionsproduktes energisch
zerstäubt wird. Tröpfchen des geschmolzenen Materials neigen aufgrund der Oberflächenspannung
dazu, kugelförmig zu werden. Da sie klein sind, kühlen sie rasch ab und werden,
noch während sie durch die Luft fallen, fest. Daher bleibt ihre Kugelform
erhalten.
Um Vergleiche der Reaktionsrückstände rot/grauer
Plättchen mit den Reaktionsrückständen von handelsüblichem Thermit zu
erleichtern, stellen wir hier die entsprechenden Aufnahmen sowie EDX-Spektren
gegenüber.
Bilder von Kügelchen |
EDX- Spektren der Kügelchen |
Abb. (24): Bei der Reaktion von handelsüblichem
Thermit gebildete Kügelchen, mit dazugehörigem repräsentativen EDX-Spektrum.
Abb. (25): Bei der Reaktion von rot/grauen
Plättchen im DSC gebildete Kügelchen, mit dazugehörigem repräsentativen
EDX-Spektrum. (Allerdings wurden auch Kügelchen, die hauptsächlich aus Eisen
bestehen und wenig Sauerstoff enthalten, in den Rückständen gefunden).
Abb. (26):
Reaktionsrückstand eines rot/grauen Plättchens nach dem Brenntest; EDX-Spektrum
des Mikrokügelchens, das im Bild am weitesten links zu sehen ist.
Wir stellen fest, dass die sphäroidförmigen
Reaktionsrückstände der rot/grauen Plättchen (Abb. 25, 26)
eine auffallend ähnliche chemische Signatur aufweisen wie ein typisches
EDX-Spektrum der von handelsüblichem Thermit gebildeten Kügelchen (Abb. 24).
Diese Ähnlichkeit unterstützt unsere Hypothese, dass es sich bei dem roten
Material der rot/grauen Plättchen tatsächlich um eine Form von Thermit handelt.
Neben den rot/grauen Plättchen sind von unserer
Gruppe auch viele kleine Kügelchen im WTC-Staub gefunden worden. Wie bereits in
einem früheren Artikel ausgeführt wurde, enthalten diese dieselben Elemente wie
die Rückstände von Thermit [5]. Wir zeigen hier Aufnahmen von Kügelchen,
die im WTC-Staub gefunden wurden (Abb. 27) und ein repräsentatives
EDX-Spektrum eines solchen Kügelchens (Abb. 28). Man vergleiche diese
Ergebnisse mit denen für Reaktionsrückstände von handelsüblichem Thermit und für
Reaktionsrückstände der rot/grauen Plättchen (siehe oben).
Abb. (27)
und (28): Aus dem WTC-Staub
isolierte Kügelchen. EDX-Spektrum von einem der aus dem WTC-Staub isolierten Kügelchen.
3.
Könnte es sich bei dem roten Material um nicht umgesetztes „Super-Thermit“
handeln?
Wir haben bereits erwähnt, dass sich
gewöhnliches Thermit bei der Entzündung wie ein Brandsatz verhält. Doch wenn
die Ausgangsstoffe ultrafeinkörnig und eng vermischt vorliegen, reagiert die
Thermit-Mischung sehr rasant, sogar explosiv. [20] So
existiert eine stark energetische Variante von Thermit, bekannt als
energetisches Nanokomposit oder „Super-Thermit“. In dieser Variante liegen
Aluminium und/oder Eisenoxid in einer Korngröße von nur ca. 100 nm oder
kleiner vor, oft sind zusätzlich Silizium und Kohlenstoff vorhanden. [19-28]
„ Bei Reaktionen von Aluminium und Metalloxiden, die in Nanogrößen vorliegen, können die Reaktionsgeschwindigkeiten signifikant höher sein als die, die bei den traditionellen Mikrogröße-Thermitpulvern festgestellt werden. Bei den Reaktionen zwischen Nanogrößen-Metall- und Metalloxidpulvern werden hohe Temperaturen (> 3000 K) erzeugt. Durch Vermischung von Aluminium- und Metalloxid-Nanopulvern gebildete Super-Thermite erreichen Geschwindigkeiten der Energiefreisetzung, die um zwei Größenordnungen höher liegen, als die ähnlicher, auf der Basis von Mikrogrößen-Ausgangsstoffen gebildeter Mischungen.“ [22]
Die rote Schicht der rot/grauen
Plättchen ist deshalb von großem Interesse, weil sie Aluminium-, Eisen- und
Sauerstoffanteile enthält, die eng vermischt beziehungsweise in chemischer
Bindung in einer Größenordnung von ca. 100 nm (Nanometern) oder weniger
vorliegen. Nun vergleiche man eine Messkurve einer DSC-Analyse eines aus dem
WTC-Staub isolierten rot/grauen Plättchens mit der Messkurve einer DSC-Analyse
eines bekannten Super-Thermits (siehe Abbildung 29).
Abb. (29):
DSC-Messkurve von Probe 1 (blauer Kurve) im Vergleich mit der
DSC-Messkurve eines Fe2O3/UFG Al-Nanokomposit-Xerogels
(aus Tillotson et al. [28]). Beide DSC-Messkurven zeigen, dass
es bei Temperaturen von weniger als 560 °C zur Reaktion kam.
Gewöhnliches Thermit entzündet sich
erst bei einer weit höheren Temperatur (bei ca. 900 °C oder höher) und
erzeugt in der DSC-Analyse einen deutlich flacheren und breiteren Peak als
Super-Thermit. [21] Alle diese Fakten zeigen an, dass das im WTC-Staub
gefundene thermitische Material eine Form von Nanothermit ist und nicht gewöhnliches
(Makro-) Thermit. Wir werden nicht versuchen, die spezielle Form des vorhandenen
Nanothermits zu benennen, solange nicht mehr über das rote Material und
besonders über die Beschaffenheit des enthaltenen organischen Materials in
Erfahrung gebracht ist.
4. Existierte die Technologie zur
Herstellung von stark energetischen Nanokompositen bereits vor dem 11.
September 2001?
Wir finden die Antwort in einem auf
April 2000 – dies war siebzehn Monate vor der Tragödie – datierten Artikel von
Gash et al.:
„Nanostruktur-Komposite sind Mehrkomponenten-Materialien, bei denen mindestens eine der Komponenten in einer oder mehreren Dimensionen (Länge, Breite oder Dicke) im Nanometerbereich liegt, der von 1 nm bis 100 nm definiert ist. Energetische Nanokomposite sind eine Klasse von Materialien, in denen ein zu oxidierender Stoff und die Oxidationsmittelkomponente eng vermischt vorliegen, und bei dem die Größe von mindestens einer der einzelnen Komponenten im definierten Nanometerbereich liegt. Ein von einem Sol-Gel abgeleitetes Pyrotechnik-Material ist ein Beispiel für ein energetisches Nanokomposit, bei dem Metalloxid-Nanopartikel mit Metallen oder anderen zu oxidierenden Stoffen in stark exothermen Reaktionen umgesetzt werden. Zumindest ein Teil des Gerüstes der Grundmasse besteht aus dem Oxidationsmittel, während sich die zu oxidierende Komponente in den Poren der Grundmasse befindet.“
„Um ein Beispiel zu nennen, energetische Nanokomposite aus
FexOy und metallischem Aluminium lassen sich einfach
darstellen. Die Mischungen sind haltbar, sicher, und sie können leicht
entzündet werden.“ [19]
Wir entnehmen daraus, dass im April
2000 die Technologie zur Herstellung von Materialien, die außergewöhnlich gut
zu einer Beschreibung der roten Schichten passen würden, verfügbar war. Die
Wissenschaftler erwähnen in demselben Artikel, dass man den Nanokompositen „Polymere“
hinzufügen kann:
„Diese Sol-Gel –
Methode erlaubt den Zusatz von unlöslichen Materialien (wie z.B. von Metallen
oder Polymeren) zu dem zähviskosen Sol kurz vor der Gelierung, so dass mit der
Gelierung ein energetisches Nanokomposit mit gleichmäßiger Verteilung der
Komponenten hergestellt wird. Aluminium in Form eines feinen Pulvers mit ca. 6 μm Durchmesser wurde kurz vor der Gelierung zu einer Eisenoxid-Gel-Synthese
hinzugegeben, um pyrotechnische FexOy /Al -Nanokomposite
herzustellen. [...] Diese Nanokomposite wurden danach zu einem Xerogel und
einem Aerogel des Materials verarbeitet [...] Das pyrotechnische Nanokomposit
kann mittels eines Propanbrenners entzündet werden.“ [19]
In der Tat, die rot/grauen Plättchen
lassen sich mit einem Propanbrenner entzünden, und sie besitzen die
Eigenschaften eines pyrotechnischen Nanokomposits. Alle erforderlichen
Inhaltsstoffe – Aluminium, Eisen, Sauerstoff, Silizium und Kohlenstoff – sind
vorhanden, und sie sind auf eine solche Weise verbunden, dass diese rot/grauen
Plättchen sehr heißes Material bilden (und manchmal ausstoßen), wenn man sie
entzündet. Gashs
Artikel beschreibt FTIR-Spektren, die charakteristisch für energetische Eisenoxid/Aluminium Nanokomposits
sind. [FTIR
= Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie – A. d. Ü.] Wir haben mit derselben Methode
Untersuchungen ausgeführt und werden die Ergebnisse an anderer Stelle
veröffentlichen. Wir weisen darauf hin, dass Polymere in der Grundmasse für die
Absorption von MEK und für das anschließende beobachtete Aufquellen
verantwortlich sein könnten. [29]
Ein Artikel über eine Konferenz, die im
April 2001 stattfand, zeigt auf, wer zu dieser Zeit dafür bekannt war, an
derartigen Explosivstoffen zu arbeiten:
„Das im April 2001 in
San Diego abgehaltene 221. ‚Nationale Meeting der Amerikanischen Gesellschaft
für Chemie‘ bot ein Symposium ‚Militärische Anwendungen von Nanomaterialien‘.
Eine der vier Sitzungen war mit ‚Nanoenergetics‘ betitelt [...] Diese Sitzung
bot eine gute Darstellung der Bandbreite der laufenden Forschung auf diesem
Gebiet, das es seit ungefähr 10 Jahren gibt [d. h. seit ca. 1992 –
A. d. Ü.]
[....] Zur Zeit haben alle Teilstreitkräfte des Militärs und einige Labors des
Energieministeriums, sowie einige akademische Labors aktive Forschungs- und
Entwicklungsprogramme, die darauf abzielen die besonderen Eigenschaften
der Nanomaterialien, die die Möglichkeit bieten, sie in energetischen
Formulierungen für moderne Explosivstoffe zu verwenden, auszuschöpfen.
Energetische Nanomaterialien stellen in
Aussicht, zu zweckdienlichen Bestandteilen von thermobarischen Waffen (TBX),
sowie von TBX –artigen Waffen zu werden, insbesondere da sie sich in
Hinblick auf Energiefreisetzung und Impuls-Steuerung leicht an verschiedenste
Ansprüche anpassen lassen.“ [20]
Der Aspekt „Impuls-Steuerung“ könnte
bedeutsam sein. Es ist möglich, dass Zusammensetzungen ausgewählt werden
können, die gerade genügend Sprengwirkung haben, um die gewünschte
Fragmentierung zu erzielen, während gleichzeitig der Lärmpegel minimiert wird.
5. Kann Super-Thermit gefahrlos
gehandhabt werden?
In dem Artikel von Gash et al. von April
2000 ist ausgeführt:
„Die Eigenschaften der noch feuchten Nanokomposite gewähren auch ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Die noch feuchten pyrotechnischen Nanokomposite können nicht entzündet werden, solang der Trocknungsprozess nicht abgeschlossen ist. Diese Eigenschaft sollte es erlauben, eine große Menge des pyrotechnischen Materials herzustellen, das für einige Zeit gefahrlos gelagert werden kann und erst kurz vor seiner Verwendung getrocknet wird.“ [19]
Die gefahrlose Handhabung des
formbaren Sol-Gel-Materials erlaubt eine einfache Beschichtung von Oberflächen
(wie z. B. von Stahl), was dieselbe Forschungsgruppe nach ihrer eigenen
Darstellung in einem nachfolgenden Artikel auch ausgeführt hat:
„Der Sol-Gel-Prozess
ist sehr gut zu kombinieren mit Tauch-, Spin- und Sprühbeschichtungstechnologien
zur Oberflächenbeschichtung. Wir haben diese Eigenschaft benutzt, um
verschiedene Trägermaterialien im Tauchverfahren mit einer Fe2O3/Al/Viton Beschichtung zu versehen.
Die energetische Beschichtung trocknet zu einem gut anhaftenden Film aus. … Wir
haben feine Pulver, gepresste Pellets, gegossene Stücke und dünne Filme aus dem
hybriden anorganisch/organischen energetischen Nanokomposit angefertigt.“ [25]
Demnach können die energetischen Nanokomposite
auf Oberflächen gesprüht oder sogar „gestrichen “ werden, wobei sie
gewissermaßen einen energetischen oder sogar explosiven Anstrich bilden. Die
roten Schichten der von uns im WTC-Staub gefundenen rot/ grauen Plättchen
entsprechen Gashs et al. Beschreibung
von„dünnen Filmen“ aus „hybriden anorganisch/organischen energetischen Nanokompositen“. Tatsächlich passen die verwendeten
Begriffe „energetische
Beschichtung“ und „gut anhaftender Film“ sehr gut zu den von uns
festgestellten Eigenschaften der rot/grauen Plättchen, die die Zerstörung des WTC
überdauert haben. Wir können zurzeit nicht darüber befinden, ob die Plättchen
aufgrund der Aufbringungsmethode so dünn sind oder wegen ihres Reaktionsverhaltens.
Während die Aufbringung eines dünnen Films vielleicht speziellen erwünschten
Ergebnissen gedient haben mag, ist es ebenso möglich, dass der kühlende
Effekt des Stahls, mit dem das Material in Kontakt war, vielleicht bewirkte,
dass ein dünner Film einer größeren Masse nicht umgesetzt wurde. Der Umstand,
dass die meisten der dünnen Plättchen eine markante graue Schicht haben, legt
nahe, dass das nicht umgesetzte Material in engem Kontakt mit etwas anderem
war, entweder mit seinem Angriffsziel, einem Behälter oder einem Haftmittel.
Clapsaddle et al. erwähnen in ihrem Artikel des Weiteren:
„Diese Ergebnisse zeigen, dass das hybride anorganisch/organische energetische Komposit unter Umgebungsbedingungen bei Schlageinwirkung stabil bleibt, unempfindlich ist gegenüber Funkenflug, und nur in sehr geringem Ausmaß empfindlich für Reibung ist. Wie im Abschnitt ‚Experimente’ dieses Artikels vermerkt, sind feuchte hybride Nanokomposite gefahrlos zu handhaben und schwierig zu entzünden [...] Sobald das Material jedoch einmal getrocknet ist, brennt es sehr heftig und schnell unter Entwicklung von signifikanten Mengen an gasförmigen Spezies.“ [24]
Wenn die energetischen Superthermite
trocken sind, trägt die organische Komponente zu der schnellen Entwicklung von
Gasen, sowie zu dem explosiven Charakter dieser Superthermite bei. [24]
Im Los Alamos National Laboratory sind
„elektrische Superhermit-Zünder“ entwickelt worden, deren „Anwendungen die
Zündung von Explosivstoffen bei ... Sprengungen einschließt“. [30] Es ist gewiss möglich, dass solche Zünder, die dafür bestimmt sind, auf einen
einfachen elektrischen Impulse hin zu zünden, Material enthalten können, das dem von uns im
WTC-Staub gefundenen roten Material ähnelt. In Hinblick auf die Sicherheit von Superhermit-Zündern ist in der Los Alamos-Veröffentlichung angemerkt:
„Bedauerlicherweise
bedienen sich konventionelle elektrische Zünder bleihaltiger Komponenten, die äußerst
empfindlich gegenüber Schlageinwirkung, Reibung, elektrostatischer Aufladung
und Wärme sind, wodurch die Handhabung dieser Zünder gefährlich ist. Außerdem
produzieren diese Mischungen giftigen Rauch. Die elektrischen Superhermit-Zünder
produzieren keinen giftigen bleihaltigen Rauch, und sie sind sicherer zu
handhaben, da sie aufgrund ihrer Zusammensetzung Reibung, Schlageinwirkung, Hitze und elektrostatischer Aufladung
standhalten können, womit das Risiko einer versehentlichen Zündung
verringert wird. Sie können so konzipiert werden, dass, abhängig von den
Erfordernissen unterschiedlicher Anwendungen, verschiedene zur Zündung
geeignete Outputs erzeugt werden– einfache Funken, heiße Schlacke, Tröpfchen
oder Flammen.“ [30]
6. Wie hoch ist die Energiefreisetzung von Superhermit im Vergleich zu konventionellen
Explosivstoffen?
Ein Diagramm in einem Artikel über nanostrukturierte energetische Materialien [21] zeigt, dass die Ausbeute an Energie per Volumen für Al/Fe2O3-Kompositstoffe
die der in Sprengungen üblicherweise verwendeten Explosivstoffe TNT, HMX und TATB [Trinitrotoluol,
Oktogen und Triaminotrinitrobenzol] übersteigt (siehe Abbildung 30).
Abb. (30):
Energiefreisetzung der monomolekularen Explosivstoffe HMX, TNT, TATB und eines
energetisches Al/Fe2O3-Komposits
und die in den Dynamischen Differenzkalorimeter-Tests
gemessene Energiefreisetzung pro Masse für vier im WTC-Staub gefundene
rot/graue Plättchen.
Es ist bemerkenswert, dass einige der rot/grauen dünnen Plättchen mehr Energie in kJ/g
freisetzen als gewöhnliches Thermit (siehe dazu die blauen Säulen im Diagramm, Abbildung 30). Das
theoretische Maximum an freiwerdender Energie beträgt für Thermit 3,9 kJ/g. [27] Wir schließen daraus, dass das in den rot/grauen Plättchen erkennbare
organische Material auch stark energetisch ist und höchstwahrscheinlich Gas
produziert, das explosiven Druck beisteuert. Nochmals, konventionelles Thermit
wird als Brandsatz aufgefasst, während Superhermit, das organische Komponenten zur
schnellen Gaserzeugung enthalten kann, als pyrotechnisches Material oder
Explosivstoff betrachtet wird [6, 24].
Da die Untersuchung im DSC in Luft durchgeführt wurde, ist es möglich, dass ein Teil der
beobachteten Steigerung der Energieausbeute von der Oxidation der organischen
Komponente durch Luftsauerstoff verursacht wurde.
7. Könnte es sich bei den Plättchen um gewöhnliche Farbe handeln?
Wir haben unter Verwendung eines Fluke 8842A Multimeters den Widerstand des
roten Materials gemessen (an einer Seite haftete eine kleine Menge graues
Material an), um ihn mit dem Widerstand gewöhnlicher Farben zu vergleichen. Wir benutzten
die Formel:
Spezifischer Widerstand = RA / l
Dabei ist R der elektrischer Widerstand
(in Ω); A die Querschnittsfläche (in m2); und
l die Länge (in m).
Aufgrund der geringen Größe des roten Plättchens von ca. 0,5 mm x 0,5 mm, haben wir zwei Proben verwendet und kamen auf einen Wert von
ungefähr 10 Ωm. Dieser Wert ist um mehrere Größenordnungen geringer als
die entsprechenden Werte von Farben, die wir in einer Tabelle aufgelistet
fanden. Deren spezifischer Widerstand beträgt typischerweise über 1010 Ωm. [31]
Im Rahmen einer anderen, oben beschriebenen Untersuchung, wurden die
rot/grauen Plättchen unter Bewegung für dutzende Stunden in das Lösungsmittel Methylethylketon (MEK) eingelegt.
Das rote Material quoll auf, aber es löste sich nicht auf, und die harte
siliziumreiche Grundmasse war nach dieser Prozedur noch vorhanden. Andererseits
wurden Proben von Farbe, die derselben Einwirkung von MEK ausgesetzt waren,
biegeschlaff und lösten sich zu einem erheblichen Teil auf, wie es zu erwarten war, da es sich
bei MEK um ein Farb-Lösungsmittel handelt.
Desweiteren haben wir gezeigt, dass das rote Material sowohl Eisenoxid als
auch elementares Aluminium, also die Bestandteile von Thermit, enthält und dass diese Stoffe in
interessanter Beschaffenheit und eng vermischt in den erhalten gebliebenen Plättchen vorliegen (siehe
oben, Abschnitt „Ergebnisse“, Sektion 1). Die Spezies sind klein (die Eisenoxid-Körnchen haben zum Beispiel
eine Korngröße von ungefähr 100 nm), und sie sind eingebettet in eine Grundmasse, die Silizium
und Kohlenstoff enthält, was auf ein Superthermit-Komposit hindeutet. Die dünnen Plättchen erzeugen sogar
noch jetzt, mehrere Jahre nach der Tragödie vom 11. September, sehr hohe
Temperaturen, wenn sie zur Reaktion gebracht werden, wie dies der beobachtete
helle Funken und die Bildung von eisenreichen Kügelchen zeigen (siehe oben,
lichtmikroskopische Aufnahmen in Abb. 20)
Übereinstimmend damit zeigen die
Untersuchungen im DSC die Freisetzung einer hohen Enthalpie, die sogar größer
ist als die von reinem Thermit. Außerdem wird die Energie in sehr kurzer Zeit
freigesetzt, wie die Schärfe des Peaks in Abbildung (29) zeigt. Die Rückstände aus den DSC-Tests enthalten
Mikrokügelchen, in denen der Eisenanteil den Sauerstoffanteil übersteigt. Dies
bedeutet, dass zumindest ein Teil des Eisenoxids in einer chemischen Reaktion
reduziert wurde. Wenn eine Farbe entwickelt würde, die diese sehr energetischen
Materialien enthält, dann wäre sie nach dem Trocknen sehr gefährlich und es
wäre höchst unwahrscheinlich, dass sie eine behördliche Zulassung für eine
Verwendung in Gebäuden erhalten würde. Jede Behauptung, dass eine alltägliche
Substanz wie Farbe den von uns beschriebenen Eigenschaften entsprechen könnte,
müsste, um Beachtung zu verdienen, von einer empirischen Beweisführung unter
Verwendung einer Probe des vorgeschlagenen Materials, einschließlich einer
Analyse mittels REM/XEDS sowie DSC, begleitet sein.
8. Welche weiteren Untersuchungen sind in Erwägung gezogen?
Wir stellen fest, dass die gesamte
freigesetzte Energie von einigen der rot/grauen dünnen Plättchen die für reines
Thermit gegebene theoretische Grenze von 3,9 kJ/g übersteigt. Eine
mögliche Erklärung dafür ist, dass das in der roten Schicht enthaltene
organische Material ebenfalls energetisch ist. Eine Bestimmung der in der
organischen Komponente der roten Schicht vorhandenen chemischen Verbindung(en)
würde das Verständnis fördern. Weitere Untersuchungen des roten Materials
(abgetrennt vom grauen Material), unter Verwendung von DSC, TGA [Thermogravimetrische
Analyse], FTIR [Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie] etc., im Vergleich mit bekannten
Varianten von Superhermit, wären dafür gewiss angezeigt. Im Besonderen sind NMR
[Kernspinresonanz-Spektroskopie]
und GC/MS [Gaschromatografie-Massenspektrometrie]
und ähnliche
Untersuchungen zur Identifizierung des organischen Materials dringend
erforderlich.
Wir haben festgestellt, dass einige
Plättchen zusätzlich Elemente wie Kalium, Blei, Barium und Kupfer enthalten. Es
stellt sich die Frage, ob diese Elemente bedeutsam sind und warum solche
Elemente in einigen der rot/grauen Plättchen vorkommen, aber nicht in allen.
Ein Beispiel ist in Abbildung (31)
gezeigt. Das hier abgebildete Plättchen weist neben Kohlenstoff, Sauerstoff,
Eisen und Aluminium auch einen hohen Bleianteil auf, und es zeigt mehrlagige
rote und graue Schichten.
Abb. (31): Lichtmikroskopische
Aufnahme von einem rot/grauen Plättchen aus Staubprobe 3, das eine
mehrfache Schichtung und eine ungewöhnliche, hellgraue Schicht zwischen den
roten Schichten, erkennen lässt.
Außerdem sind weitere Untersuchungen
des grauen Materials erforderlich. Es stellt sich die Frage, nach der Funktion
des grauen Materials. Mitunter tritt das graue Material in mehrfachen Schichten
auf, wie man es in Abbildung (32)
erkennen kann.
Abb. (32) Eine
REM-Aufnahme eines Ausschnitts des rechts abgebildeten dünnen Plättchens. Die
beiden Aufnahmen zeigen dasselbe Plättchen, aber nicht exakt dieselbe Stelle.
Dieses Plättchen war in MEK Lösungsmittel eingelegt, wodurch sich die rote
Schicht ausdehnte und die Porosität offensichtlich wurde.
Das rote mesoporöse Material ist in
dieser Abbildung links zu sehen, angrenzend die dunkelgraue Schicht, und ein
helleres graues Material rechts, so wie man es auf einer fotografischen
Aufnahme desselben Plättchens erkennen kann (Abbildung ganz rechts in Abb. (32). [Als mesoporös werden poröse
Materialien mit einem Porendurchmesser bezeichnet, der zwischen 2 und 50 nm
beträgt. – A. d. Ü.] Die
graue Schicht in Berührung zur roten Schicht hat das in Abbildung (33) gezeigte EDX-Spektrum, in dem kein
Signal für Eisen zu sehen ist, während das äußere graue Material ein
EDX-Spektrum hat, das den in Abbildung (6)
gezeigten Spektren entspricht.
Abb. (33): EDX-Spektrum der an die rote Schicht angrenzenden
grauen Schicht aus dem oben gezeigten Plättchen.
Demzufolge enthält das graue Material
der mittleren Schicht Kohlenstoff und Sauerstoff und wahrscheinlich auch
Wasserstoff, der aufgrund seiner geringen Atommasse mit der verwendeten Methode
nicht nachgewiesen werden kann. Da die innere graue Schicht zwischen zwei
anderen Schichten liegt, mag es sich um eine Art Haftmittel handeln, welches
das rote poröse thermitische Material an ein anderes, eisenreiches Material
bindet. Man könnte mutmaßen, dass das rote thermitische Material durch ein
Haftmittel an rostiges Eisen angelagert wurde. Der kühlende Effekt des Eisens, das
als Wärmeableiter wirkt, könnte die Reaktion unterbunden haben und den Umstand
erklären, dass im Staub nicht umgesetztes und von uns immer in dünnen Schichten
gefundenes, rotes thermitische Material erhalten blieb. Diese Hypothese lädt zu
weiteren Experimenten ein.
Keinerlei rot/graue Plättchen mit den
hier geschilderten Charakteristika fanden sich im Staub von professionell und
unter Benutzung konventioneller Explosivstoffe und Methoden gesprengten
Gebäuden (Stardust Resort & Casino in Las Vegas, gesprengt 13. März 2007,
sowie Key Bank in Salt Lake City, gesprengt 18. August 2007). Selbstverständlich
nehmen wir nicht an, dass die Zerstörung der WTC-Wolkenkratzer auf
konventionelle Weise erfolgte.
Die Untersuchungen im DSC haben
gezeigt, dass das rote Material sehr schnell verbrennt; außerdem haben wir
nach der Entzündung einen hellen Funken beobachtet. Eine Bestimmung der
Verbrennungsgeschwindigkeit des roten Materials könnte helfen, es als einen
Explosivstoff mit niedriger oder hoher Abbrand- bzw. Detonationsgeschwindigkeit
zu klassifizieren. Möglicherweise wurde das Material nicht im Sinne einer
sogenannten „cutter charge“ verwendet, sondern, so wie in den
Superthermit-Zündern, eher als ein Mittel um Stoffe mit hoher Sprengkraft zu
zünden [30]. [„Cutter charges“ sind auf der Basis energetischer Substanzen arbeitende
Vorrichtungen zum zielgerichteten Durchtrennen von Bauteilen. –
A. d. Ü.] Da
wir nicht umgesetztes thermitisches Material in den Überresten des WTC
festgestellt haben, schlagen wir vor, dass im WTC-Staub auch nach anderen
energetischen Materialien, die man für „cutter charges“ oder als
Explosivstoffe verwenden kann, gesucht wird. NIST hat eingestanden, bislang
nicht nach derartigen Rückständen gesucht zu haben. [11]
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Wir haben markante, rot/graue dünne
Plättchen in signifikanter Anzahl in dem bei der Zerstörung des World Trade
Centers gebildeten Staub gefunden. Wir haben REM/XEDS und andere Methoden
eingesetzt, um die mikroskopische Beschaffenheit und die chemische Signatur
dieser Plättchen, speziell ihrer roten Komponente, zu charakterisieren. Das
rote Material ist am interessantesten und hat die folgenden Charakteristika:
1.
Es setzt sich aus Aluminium, Eisen, Sauerstoff, Silizium und Kohlenstoff
zusammen. Mitunter sind geringere Mengen von anderen, potentiell
reaktionsfähigen Elementen, wie zum Beispiel Kalium, Schwefel, Blei, Barium und
Kupfer vorhanden.
2.
Die hauptsächlich vorhandenen Elemente (Aluminium, Eisen, Sauerstoff,
Silizium, Kohlenstoff) sind typischerweise alle in Partikeln nachzuweisen,
deren Größe im Bereich von 10 Nanometern bis zu einigen hundert Nanometern
liegt. Die detaillierte XEDS-Kartierung lässt darauf schließen, dass diese
Elemente eng vermischt beziehungsweise in chemischer Bindung vorliegen.
3.
Bei der Behandlung mit dem Lösungsmittel Methylethylketon erfolgte eine
gewisse Abscheidung einzelner Komponenten. Da elementares Aluminium nach der
MEK-Behandlung ausreichend konzentriert vorlag, konnte es im nicht umgesetzten
Material eindeutig nachgewiesen werden.
4.
Eisenoxid tritt in polyedrischen Körnern von ca. 100 nm Korngröße auf,
während Aluminium in dünnen, plattenartigen Strukturen vorliegt. Die geringe
Größe der Eisenoxid-Partikel berechtigt dazu, dass Material als Nanothermit oder
Superhermit zu charakterisieren.
5.
Die Analyse ergab, dass Eisen und Sauerstoff in einem Verhältnis vorliegen,
das mit Fe2O3 konsistent ist. Das rote Material aus allen
vier Staubproben war in dieser Hinsicht gleich. Im noch nicht gezündeten
Material wurde Eisenoxid gefunden, jedoch kein elementares Eisen.
6.
Aufgrund des Vorhandenseins von elementarem Aluminium und von Eisenoxid im
roten Material schlussfolgern wir, dass dieses die Bestandteile von Thermit
enthält.
7.
Durch Messungen im DSC wurde festgestellt, dass sich das Material bei ca.
430 °C entzündet und in einer sehr kurzen, stark exothermen Reaktion
heftig regiert. Dieses Verhalten entspricht ziemlich genau dem von
unabhängiger Seite beobachteten Verhalten einer bekannten Superhermit Probe.
Die niedrige Entzündungstemperatur und die Anwesenheit der weniger als 120 nm
großen Eisenoxid-Körnchen zeigen an, dass es sich bei dem Material nicht um
konventionelles Thermit handelt (das erst bei Temperaturen von über 900 °C
zündet), sondern sehr wahrscheinlich um eine Form von Superhermit.
8.
Nachdem sich mehrere rot/graue dünne Plättchen in einem DSC, das bis zu
einer Maximaltemperatur von 700 °C erhitzt worden war, entzündet hatten,
fanden wir zahlreiche eisenreiche Kügelchen und Sphäroide in den Reaktionsrückständen.
Deren Vorhandensein zeigt an, dass eine Reaktion, die sehr hohe Temperaturen
erzeugte, stattgefunden hat, da das eisenreiche Produkt zweifellos geschmolzen
gewesen sein musste, um Kügelchen und Sphäroide auszubilden. Da der Eisengehalt
den Sauerstoffanteil in mehreren Kügelchen signifikant übersteigt, ist
nachgewiesen, dass diese elementares Eisen enthalten. Wir schlussfolgern
daraus, dass in den erhitzten Plättchen eine Redox-Reaktion stattgefunden hat,
die sehr hohe Temperaturen erzeugte, nämlich eine Thermit-Reaktion.
9.
Es lässt sich mittels XEDS-Signatur (Al, Fe, O, Si, C) feststellen, dass
die bei den Untersuchungen im DSC sowie auch die bei den Entzündungs- und
Brandtests gebildeten Sphäroide weniger Kohlenstoff und Aluminium enthalten als
das rote Ausgangsmaterial. Die chemische Signatur dieser Sphäroide entspricht
in auffallender Weise der chemischen Signatur von Sphäroiden, wie sie bei der
Reaktion von handelsüblichem Thermit entstehen, und sie entspricht auch der
Signatur von vielen der im WTC-Staub gefundenen Mikrokügelchen. [5]
10.
Der Kohlenstoffanteil des roten Materials lässt auf das Vorhandensein einer
organischen Substanz schließen. Ein Vorliegen organischer Substanz würde man
von Superthermit Formulierungen erwarten, da mittels organischer Substanz bei
der Umsetzung ein hoher Gasdruck und somit eine Explosion, erzeugt werden kann.
Die Eigenschaften des in den Plättchen enthaltenen organischen Materials
verdienen es, noch näher untersucht zu werden. Wir stellen fest, dass es sich
wahrscheinlich auch um ein energetisches Material handelt, da in einigen der
DSC-Tests beobachtet wurde, dass die Gesamtmenge an freigesetzter Energie das
theoretische Maximum der klassischen Thermit-Reaktion übersteigt.
Basierend auf diesen Beobachtungen
schlussfolgern wir, dass es sich bei der roten Schicht der von uns im WTC-Staub
entdeckten rot/grauen dünnen Plättchen um reaktionsfähiges, nicht umgesetztes,
thermitisches Material handelt, das mittels Nanotechnologie hergestellt wurde,
und dass es sich dabei um ein stark energetisches, pyrotechnisches oder
explosives Material handelt.
DANKSAGUNGEN
Die Autoren möchten Tom Breidenbach, Frank Delessio, Jody Intermont, Janette MacKinlay
und Steve White für Staubproben danken, die diese kurz nach der WTC-Katastrophe vom 11.
September an sich gebracht hatten. Wir danken David Griscom, Mark Basile, David
Allan, Branton Campbell, Wes Lifferth, Crockett Grabbe, David Ray Griffin, Mike
Berger, Frank Carmen, Richard Gage, Shane Geiger, Justin Keogh, Janice
Matthews, John Parulis, Phillipe Rivera, Allan South und Jared Stocksmith für erhellende Diskussionen
und für ihre Unterstützung. Ein Dankeschön geht an John Parulis, der Rückstände von umgesetztem handelsüblichen Thermit beschaffte.
QUELLENANGABEN / LITERATURNACHWEIS
[1] Federal Emergency Management Authority: „World Trade Center
Building Performance Study: Data collection, preliminary observations and
recommendations, Ch. 1 [Studie zum Verhalten der WTC-Gebäude:
Datenerhebung, vorläufige Beobachtungen und Empfehlungen, Kapitel 1]“, Mai 2002, „Figure 1-7,
Schematic depiction of areas of collapse debris impact, based on aerial
photographs and documented damage [Abb. 1-7: Schematische
Darstellung der Bereiche, in denen Einsturztrümmer einschlugen, erstellt auf der Basis von
Luftbildern und dokumentierten Schäden]“, S. 1-9; Kommentierte,
auszugsweise Version des FEMA- Berichtes.
[2] S. Sunder, W. Grosshandler, H. S.
Lew, et al.: „Final Report on
the Collapse of the World Trade Center Towers [Abschlussbericht zum Einsturz der World Trade
Center-Türme], NIST NCSTAR 1“, National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg, MD, 2005.
[3] J. R. Gourley,
B. McIlvaine, S. E. Jones, K. Ryan, R. Gage: „Appeal
filed with NIST pursuant to earlier request for correction [Bei NIST eingereichter Einspruch bezugnehmend auf
einen früheren Antrag auf Korrektur]“, Journal of 9/11 Studies, 2007,
17, S. 1‑16.
[4] K. R. Ryan, J. R. Gourley, S. E.
Jones: „Environmental
anomalies at the World Trade Center: Evidence for energetic materials [Anomalien in der Umgebung des World Trade Centers: Beweis für energetische Materialien]“, The Environmentalist [Fachzeitschrift für
Umweltfragen] 2009, Band 29, Heft 1,
S. 56-63.
[5] S. E. Jones, J. Farrer, G. S. Jenkins,
et al.: „Extremely
high temperatures during the World Trade Center destruction [Extrem hohe Temperaturen während der Zerstörung des World Trade Centers]“, Journal
of 9/11 Studies, Januar 2008, 19, S. 1-11.
[6] S. E. Jones: „Why
Indeed Did the WTC Buildings Completely Collapse? [Warum stürzten die WTC-Gebäude wirklich vollständig ein?]“ Journal of 9/11 Studies, September 2006, 3, S. 1-47.
[7] G. Roberts: „Jones vs. Robertson: A
physicist and a structural engineer debate the controlled demolition of the
World Trade Center [Jones versus Robertson: ein Physiker und ein
Bauingenieur debattieren darüber, ob das
[8] S. E. Jones: „Revisiting
9/11/2001 – Applying the Scientific Method [Eine erneute Betrachtung
der Ereignisse des 11. Septembers – Anwendung der wissenschaftlichen Methode]“, Journal
of 9/11 Studies, Mai 2007, 11,
S. 55-82.
[9] F. Legge, A. F. Szamboti: „9/11
and the Twin Towers: Sudden Collapse Initiation was Impossible [Der 11. September und die Zwillingstürme: Ein schlagartiges
Einsetzen der Einstürze hätte eigentlich unmöglich sein müssen]“, Journal of 9/11 Studies, Dezember 2007, 18, S. 1-3.
[10] J. R. Gourley: „Discussion of ‘Mechanics of Progressive Collapse: Learning from World Trade Center and Building Demolitions’ by Zdeněk P. Bažant and Mathieu Verdure [Diskussion von Z.P. Bažants und V.J. Mathieus ‚Der Mechanismus des progressiven Einsturzes: Lernen aus dem Einsturz des World Trade Centers und von Gebäudeabrissen‘]“, Journal of Engineering Mechanics [eine Fachzeitschrift der amerikanischen Bauingenieur-Gesellschaft], Oktober 2008, Band 134, Heft 10, S. 915-16.
[11] S. E. Jones, F. M. Legge, K. R. Ryan, A. F.
Szamboti, J. R. Gourley: „Fourteen
Points of Agreement with Official Government Reports on the World Trade Center
Destruction [Vierzehn Punkte der Übereinstimmung mit offiziellen Regierungsberichten zur Zerstörung des World Trade Centers]“, The Open
Civil Engineering Journal [Fachzeitschrift für Bauingenieurswesen], 2008, Band 2, S. 35-40.
[12] J. Hoffman: „The
Demolition-Like Symmetry of the Twin Towers' Falls [Die Zerstörung der Zwillingstürme erfolgte mit der Symmetrie professioneller Gebäudesprengungen]“
[13] J. K. McGee, L. C. Chen, M. D. Cohen, et al.: „Chemical
Analysis of World Trade Center Fine Particulate Matter for Use in Toxicologic
Assessment [Chemische Analyse von World Trade Center-Feinstaub
für die toxikologische Bewertung] “, Environmental Health Perspectives [Fachzeitschrift zum Thema Umwelt und Gesundheit,
herausgegeben vom US-amerikanischen Gesundheitsministerium sowie von zwei
staatlichen Instituten], 2003, Band 11, Heft 7, S. 972-80.
[14] RJ Lee Group: „WTC
Dust Signature Study: Composition and Morphology [Charakteristik des WTC-Staubs: Zusammensetzung und Strukturen]“, Dezember
2003, [Studie im Auftrag der Deutschen Bank. REM-Abbildung von Eisen-Kügelchen
mit EDX-Spektrum auf S. 18 (pdf: 22) – A. d. Ü.]
[15] H. A. Lowers, G. P.
Meeker: „Particle
Atlas of World Trade Center Dust [Übersicht der Partikel im WTC-Staub]“ [herausgegeben von der U. S. Geological Survey, einer dem US-Innenministerium
unterstellten wissenschaftlichen Einrichtung], September 2005. [Im Rahmen dieser USGS-Studie
gemachte Aufnahmen von im WTC-Staub gefundenen eisenreichen Mikrokügelchen sind
auf pubs.usgs.gov als IRON-04-IMAGE.jpg
und IRON-03-IMAGE.jpg
veröffentlicht. – A. d. Ü.]
[16] P. J. Lioy, C. P. Weisel, J. R. Millette, et al.: „Characterization
of the Dust/Smoke Aerosol that Settled East of the World Trade Center (WTC)
in Lower Manhattan after the Collapse of the WTC 11 September 2001 [Charakterisierung des Staub/Rauch -Aerosols, das sich östlich des WTC nach dem
Einsturz des WTC am 11. 9. 2001 in Lower Manhattan abgesetzt hat]“, Environmental Health Perspectives, 2002;
Band 110, Heft 7, S. 703-14.
[17] F. Delessio, T. Breidenbach: „Videotaped testimonies at
Faneuil Hall, Boston, MA, December 2007 [In Faneuil Hall auf Video
aufgenommene Zeugenaussagen, Bosten/ Massachusetts Dezember 2007]“ [Das Original ist nicht
mehr abrufbar von video.google.com/videoplay?docid=1957490867030316250 (**),
aber {wie Dr. Jones bestätigte} ein Ausschnitt daraus, findet sich auf YouTube: NineEleven isAnInsideJOB in „Nanothermite
discovered WTC 9/11 Jones, Delessio, Breidenbach“ (ca. 9 min) – A. d. Ü.]
[18] J. Sun, M. L. Pantoya, S. L. Simon: „Dependence
of [sic] size and size distribution on [sic] reactivity of aluminum
nanoparticles in reactions with oxygen and MoO3 (*) [Abhängigkeit der Reaktivität von Aluminium-Nanopartikeln in Reaktionen mit Sauerstoff
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zum Thema „thermoanalytische und kalorimetrische Methoden“], Mai 2006, Band 444, Heft 2, S. 117-127.
[19] A. E. Gash, R. L. Simpson, T. M. Tillotson, J. H.
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Nanostruktur-Pyrotechnika in einem Becherglas]“, Lawrence Livermore National Laboratory,
[20] A. W. Miziolek: „Nanoenergetics: an emerging
technology area of national importance“, Amptiac Quarterly [Fachzeitschrift für Militär-relevante Forschungen und
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[21] A. E. Gash, J. H. Satcher, R. L. Simpson, B. J. Clapsaddle: „Nanostructured energetic materials with sol-gel methods [Energetische Nanostruktur-Materialien mittels Sol-Gel-Methoden]“, Materials Research Society Symposium Proceedings, 2004, Band 800, S. 55-66.
[22] J. A. Puszynski: „Reactivity of nanosized Aluminum with
metal oxides and water vapor [Die Reaktivität von Nano-Aluminium mit Metalloxiden und
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[23] J. A. Puszynski, J. J. Swiatkiewicz: „Research
Topic: Investigation of Ignition Characteristics of Heterogeneous Strongly
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heterogenen, stark exothermen Reaktionen]“, Department of Chemical and
Biological Engineering, South Dakota School of Mines and Technology, Current
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[24] B. J. Clapsaddle, L. Zhao, A. E. Gash, et
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nanocomposite energetic materials [Synthese und Charakterisierung von
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[25] A. E. Gash, R. L. Simpson, J. H. Satcher: „Energetic Nanocomposites
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[Energetische Nanokomposite mittels Sol-Gel-Chemie: Synthese, Sicherheit und
Charakterisierung]“, Lawrence Livermore National Laboratory:
[26] L. Zhao, B. J. Clapsaddle, J. H. Satcher, Jr., D. W.
Schaefer, K. J. Shea: „Integrated chemical
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organo silsesquioxanes (*) [Verknüpfte chemische Systeme: die simultane Bildung
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Materialwissenschaften], 2005,
Band 17, Heft 6, S. 1358-66. [Organo-Silsesquioxane
sind Verbindungen auf Siliziumbasis mit organischem Anteil. –
A. d. Ü.]
[27] B. J. Clapsaddle, L. Zhao, D. Prentice, et
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and Performance of Novel Energetic Nanocomposites and Gas Generators Prepared
by Sol-Gel Methods (*)
[Rezeptur und Leistungseigenschaften von neuartigen, mittels Sol-Gel-Methoden
hergestellten, energetischen Nanokompositen und Gasgeneratoren]“, Lawrence
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[28] T. M. Tillotson, A. E. Gash , R. L. Simpson, L. W.
Hrubesh, J. H. Satcher, Jr., J. F. Poco: „Nanostructured
energetic materials using sol-gel methodologies (*) [Energetische Nanostruktur-Materialien unter Benutzung von Sol-Gel Methoden]“, Journal of Non-Crystalline Solids [Fachzeitschrift zum Thema „nichtkristalline Feststoffe“], 2001, Band 285,
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[29] A. Bandyopadhyay, M. de Sarkar, A. K. Bhowmick: „Polymer-filler interactions in sol-gel
derived polymer/silica hybrid nanocomposites (*) [Wechselseitige Beeinflussung von Polymer und Füllstoff in Sol-Gel
basierten hybriden Polymer/Silizium Nanokompositen]“, Journal of Polymer Science. Part B: Polymer
Physics [Fachzeitschrift
für Polymer-Physik], 2005, Band 43,
Heft 17, S. 2399-2412.
[30] „2003
R&D 100 Awards Winner: Superhermite Electric Matches [Auszeichnungen im Bereich Forschung und Entwicklung: Elektrische Superhermit-Zünder]“
[31] Y. M. Abu Ayana, S. M. El-Sawy, S. H. Salah: „Zinc-ferrite pigment for corrosion protection (*) [Zink-Ferrit-Pigment im Korrosionsschutz]“, Anti-Corrosion Methods and Materials [Fachzeitschrift zum Thema Korrosionsschutz], 1997, Band 44, Heft 6, S. 381-388.
*)
abstract only, pay for full text (**)
**) Falls jemend weiß, wo eine Kopie davon zu finden ist
– schreibt uns bitte! (A. d. Ü.)
zur Begutachtung erhalten am 12. August 2008; revidierte Fassung 10.
Februar 2009;
zur Veröffentlichung angenommen 13. Februar 2009
© Harrit et
al.; Licensee Bentham Open.
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Übersetzung:
A. Dreger, W. Visser, achimspok, M. Dreger, G. Roberts, wda
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backed up: 2016/05
Zuletzt aktualisiert: 09.08.2016 09:16
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